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CSR-Konferenz an der Humboldt-Universität: Innovationen für Nachhaltigkeit

Mit etwa 350 Teilnehmern startete am Mittwoch die 6. CSR-Konferenz an der Humboldt-Universität Berlin, die sich dem Thema „Innovationen für Nachhaltigkeit“ widmet. Für einen stärkeren Praxisbezug der Forschung plädierte bei der Auftaktveranstaltung Prof. Tima Bansal, Direktorin des kanadischen Centre for Building Sustainable Value. “Wir müssen die Lücke zwischen Theorie und Praxis schließen”, sagte Bansal. Forscher sollten Teil einer Veränderungsbewegung werden.

Berlin (csr-news) – Mit etwa 350 Teilnehmern startete am Mittwoch die 6. CSR-Konferenz an der Humboldt-Universität Berlin, die sich dem Thema „Innovationen für Nachhaltigkeit“ widmet. Für einen stärkeren Praxisbezug der Forschung plädierte bei der Auftaktveranstaltung Prof. Tima Bansal, Direktorin des kanadischen Centre for Building Sustainable Value. “Wir müssen die Lücke zwischen Theorie und Praxis schließen”, sagte Bansal (Foto oben). Forscher sollten Teil einer Veränderungsbewegung werden.

Kritisch fiel die Bestandsaufnahme der kanadischen Wissenschaftlerin zur aktuellen Situation aus: „Die Forschung zu Nachhaltigkeit und Innovation hilft Managern wenig weiter.“ Bansal forderte: „Wir brauchen forschungsbasierte Praxis und praxisbasierte Forschung, um Nachhaltigkeit voranzubringen.“ Die Wissenschaft müsse Antworten auf praktische Fragen der Manager geben, etwa darauf, wie Nachhaltigkeit so in einem Unternehmen verankert werden könne, dass ein entsprechendes Engagement nicht mit dem Wechsel des CEO ende.

Nachhaltige Veränderungen brauchten Dialoge, in denen die Grenzen von Fachgebieten überwunden und eine gemeinsame Sicht auf Probleme entwickelt werden und die zu gemeinsamen Aktionen führen. Dazu sagte Bansal weiter: „Wir müssen die Art und Weise ändern, wie wir über Nachhaltigkeitsthemen reden.“ Ausgehend von einem gemeinsamen Verständnis zu gemeinsamen Aktionen finden. Unternehmen werde häufig die ausschließliche Verfolgung von Eigeninteressen unterstellt, weshalb sie nicht als Partner eines öffentlichen Dialogs erschienen.
Bei der gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung gehe es nicht nur um eine nachhaltige Optimierung von Organisationen, sondern auch um deren Transformation und um den Aufbau nachhaltiger Systeme. Dienstleistungen wie Carsharing anstelle von Produkten wie Autos sei ein Beispiel für eine solche Transformation, die Entwicklung von geschlossenen Wertstoffkreisläufen ein Beispiel für den Aufbau nachhaltiger Systeme. Bansal: „Nachhaltigkeit ist nicht Angelegenheit einer Organisation, es ist eine Angelegenheit des Systemwechsels.“

Eine Entwicklung von CSR auf Unternehmensebene hin zur Mitwirkung an einem Systemwechsel beschrieb auch John Elkington (Foto unten), britischer Autor und Mitgründer der Nachhaltigkeitsberatung SustainAbility, als Herausforderung. „Bisher haben wir über einen Mangel an Implementierung gesprochen“, sagte Elkington. „Jetzt reden wir über das, was ich einen Mangel an Transformation nenne.“ Heute sprächen selbst CEOs darüber, dass sich das kapitalistische System ändern müsse. “

Es sei schon viel erreicht, Nachhaltigkeitsthemen seien auf der Agenda der Unternehmen weit nach oben gerückt, seit 1994 die – von Elkington initiierte – Diskussion über die Tripple Bottom Line startete, so der Nachhaltigkeitsautor. Heute seien nicht nur kleine Unternehmen, sondern auch Konzerne in Richtung Nachhaltigkeit unterwegs. Wichtige Schritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit seien der Trend zum Integrated Reporting, die Internalisierung externer Kosten oder Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft. Elkington weiter: „Wir müssen jetzt über das hinausgehen, was einzelne Unternehmen leisten können.“

In seiner Begrüßung sagte der Organisator der CSR-Konferenz, Prof. Joachim Schwalbach, die Veranstaltung sei bereits im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen. Die Konferenz wolle eine Brücke schlagen zwischen Wissenschaft, Unternehmen und der Zivilgesellschaft.

Die Konferenz im Internet:
www.csr-hu-berlin.org


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