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Globale Probleme können zur Ohnmacht führen

Der Schutz der Umwelt gehört aus Sicht der deutschen Bevölkerung zu den drängendsten politischen Problemen. Das hat die letzte Umweltbewusstseinsstudie des Umweltbundesamtes ergeben. Studenten der Fachrichtung Stadt- und Raumplanung von der Fachhochschule Erfurt unter Leitung von Professor Juckenack, haben nun Motive und Ängste dazu untersucht.

Erfurt (csr-news) > Der Schutz der Umwelt gehört aus Sicht der deutschen Bevölkerung zu den drängendsten politischen Problemen. Das hat die letzte Umweltbewusstseinsstudie des Umweltbundesamtes ergeben. Studenten der Fachrichtung Stadt- und Raumplanung von der Fachhochschule Erfurt unter Leitung von Professor Juckenack, haben nun Motive und Ängste dazu untersucht. Dazu haben sie 688 Menschen aus Thüringen, auf der Straße und Online, befragt. Wichtig war dabei, die unterschiedlichen Standpunkte jüngerer und älterer Menschen sowie von Stadt- und Landbewohnern zu betrachten. Die Studenten wollten wissen, ob es eine umfassende und wachsende Sensitivität, Aktivität oder Ohnmacht vor Umweltherausforderungen und dem Klimawandel gibt. „Kann die globale Dimension eines Problems durch “Überdosis” auch ins Gegenteil führen: Abwehr, Verdrängung oder gar Trotzreaktionen?“ Dabei zeigte sich, dass rund 80 Prozent der Befragten das Thema für wichtig halten, aber nur die Hälfte es durch die Politik ausreichend behandelt sieht. Immerhin drei Viertel der Menschen sehen jeden Einzelnen, Politik und Wirtschaft zu gleichen Teilen in der Verantwortung für mehr Klima- und Umweltschutz, nur ein Viertel erwartet dies von den Umweltorganisationen. Doch fühlt sich ein Drittel angesichts der Herausforderungen für überfordert, steht dem eigenen Beitrag zur Problemlösung eher ohnmächtig gegenüber. Die Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Verhalten wird beim Thema Energiewende deutlich. Zwar plädieren 66 Prozent für eine schnelle Energiewende, doch kaum mehr als zwanzig Prozent leisten dazu ihren Beitrag und nutzen im Privathaushalt Ökostrom. Entsprechend fällt auch die Gesamtbeurteilung des Problems aus. Rund 78 Prozent halten die Lösung des globalen Klima- und Umweltproblems für wichtig, aber nur 14 Prozent äußern, dass sie dadurch auch aktiviert sind zum persönlichen Handeln.


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