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FAZ: Der faire Handel ringt um Gerechtigkeit

Wie es aktuell um den fairen Handel steht, ist Gegenstand eines Beitrags der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe.

Frankfurt (csr-news) > Wie es aktuell um den fairen Handel steht, ist Gegenstand eines Beitrags der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Aus der guten Idee ist ein Marketinginstrument geworden, wird Binod Mohan, ehemaliger Asien-Repräsentant von Fairtrade International, zitiert. Trotz deutlicher Umsatzsteigerungen in den vergangenen Jahren, fristet Fairtrade noch immer ein Dasein in der Nische. „827 Millionen Euro wurden 2014 in Deutschland mit zertifizierten Fairtrade-Produkten umgesetzt – 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Verglichen mit den 170 Milliarden Euro, die im deutschen Lebensmittelhandel umgesetzt werden, ist es weniger als ein Prozent“. Problematischer ist allerdings, dass die, an den fairen Handel gestellten Standards in den vergangenen Jahren so gesenkt wurden, dass Kritiker bereits die Grundsätze des fairen Handels gefährdet sehen. Siegel, die auf ein fair gehandeltes Produkt aufmerksam machen sollen, können mehr oder weniger frei gestaltet werden – der Begriff ist nicht geschützt. Möglicherweise ein Problem für das inzwischen auch in Deutschland bekannte Fairtrade-Siegel. Die unterschiedlichen Siegel sind aber auch für die Bauern ein Problem, denn für sie sind die Zertifizierungen mit Kosten verbunden. Und das oftmals ohne Garantie, denn wird nicht genügend faire Ware nachgefragt, wird diese als konventionelle Ware verkauft, natürlich ohne die Preis und Prämien des fairen Handels. Wie die FAZ sachreibt, traf dies im Jahr 2013 beispielsweise in großem Umfang auf Kakao zu. Demnach konnte nur knapp 40 Prozent des zertifizierten Kakaos auch entsprechend verkauft werden. So wundert es nicht, wenn sich immer öfter Kritiker des Systems zu Wort melden und wissenschaftliche Studien die Wirksamkeit des fairen Handels anzweifeln. Dennoch ist fairer Handel weiterhin nötig. Es braucht ein Siegel mit transparenten, überprüfbaren Kriterien, auch wenn es im fairen Handel um etwas ganz anderes als die Festlegung einer Reihe von Mindestkriterien gehe, wird Gepa-Geschäftsführer Robin Roth zitiert.


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