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Deichmann-Schuhhandelsgruppe punktet mit christlichen Werten auf dem Weltmarkt

Ein Unternehmen, das vor allem den Menschen – Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten – dienen will und nicht dem Börsenwert, kann trotzdem erfolgreich auf dem Markt agieren. Das hat ein führender deutscher Unternehmer auf dem Kongress christlicher Führungskräfte in Leipzig hervorgehoben. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Deichmann-Schuhe (Essen), Heinrich O. Deichmann, vertrat in seinem Vortrag am 19. Januar die These, dass sich Ethik und Wirtschaft nicht unversöhnlich gegenüber stehen. Vielmehr führe ethisches Verhalten zu nachhaltigeren Erfolgen. Er verwies dabei auf die Erfahrungen der Deichmann-Gruppe mit rund 25.000 Beschäftigten und 2.200 Verkaufsstellen in 16 Ländern. Das Unternehmen verpflichte sich in seinem Leitbild zu christlichen Werten. Dazu gehöre, dass Deichmann traditionell Familien preiswert Schuhe verkaufen wolle. Die höchst produktiven Deichmann-Mitarbeiter würden nicht nur an ihrer Leistung gemessen; vielmehr kümmere man sich auch um ihre Sorgen und Nöte. So gebe es eine Unterstützungskasse zur Hilfe in besonderen Lebenslagen, eine Betriebsrente und Gesundheitswochen in der Schweiz. Außerdem stelle man zahlreiche Ausbildungsplätze zur Verfügung. Lieferanten in 40 Ländern, vor allem Vietnam und China, müssten ethische Mindeststandards einhalten. Ein Teil des Unternehmensgewinns fließe in sozial-diakonische Projekte, etwa in Indien und Tansania.

Wie Unternehmen „Segen“ erfahren

Als „relativ beste Wirtschaftsordnung“ bezeichnete Deichmann die Soziale Marktwirtschaft. Sie gründe auf der Idee der Freiheit, also auch für ethisches Verhalten. Die Idee der Sozialen Marktwirtschaft lasse sich, so Deichmann, auch auf Unternehmen übertragen. Auf längere Sicht stärke christlich motiviertes Verhalten ein Unternehmen; es werde zum Segen, sagte der Baptist.

Christliche Botschaft verbreiten

Deichmann hob die Wichtigkeit hervor, im „Missionsland Deutschland“ die christliche Botschaft zu verbreiten. Die Krise der Gesellschaft sei eine Krise der Werte. Er beobachte einen kollektiven Egoismus, der das Ich zum höchsten Maßstab erhebe. Eine Folge seien Bevölkerungsschwund, Kindermangel und Überalterung mit schweren Auswirkungen auf das Sozialsystem. Scheidungen, die ein Rekordniveau erreicht hätten, fügten Kindern unermessliches Leid zu. Gewalt gegen Kinder und ihre Vernachlässigung nähmen zu. Werte wie Liebe und Verantwortung könne man aber nicht verordnen. Deichmann: „Das Kernproblem ist meines Erachtens das Leben ohne Gott.“ Aus einem lebendigen Glauben an Jesus Christus erwüchsen Hoffnung, Liebe, Frieden und Freude.

Die meisten Kongressteilnehmer kommen aus Landeskirchen

Am Kongress christlicher Führungskräfte, der seit 1999 zum fünften Mal stattfand, wirkten neben Deichmann zahlreiche namhafte Referenten mit, so Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, und der TV-Journalist Peter Hahne. Erstmals waren auch zahlreiche Gäste aus dem Ausland dabei, etwa aus China, Serbien, Kroatien, Spanien und den USA. Von den 3.300 Teilnehmern gehörten rund 60 Prozent einer evangelischen Landeskirche an, 30 Prozent einer evangelischen Freikirche und 10 Prozent der römisch-katholischen Kirche. Jeder vierte Gast kam aus den neuen Bundesländern. (22.01.2007)


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