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Großunternehmen reagieren zu wenig auf wachsende ethische Risiken

Bei den Maßnahmen zum Schutz vor Verstößen gegen moralische und gesetzliche Verpflichtungen klaffen bei europäischen Großunternehmen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Dies zeigt der „2007 European Corporate Integrity Survey“, der am 23. Februar 2007 von der Ethik-Beratungsgesellschaft Integrity Interactive und der Association of Corporate Council (ACC) veröffentlicht wurde. Der Studie zufolge sind die europäischen Unternehmen durchaus davon überzeugt, dass die Forderungen von Regulierungsbehörden nach Programmen zur Einhaltung von moralischen und gesetzlichen Verpflichtungen sowie die Zahl und die Bedeutung von Risiken in diesem Bereich steigen werden. Wachsende Anstrengungen bei den Unternehmen und die Aufstellung der notwendigen Richtlinien hat das aber vergleichsweise selten zur Folge. Nur die Hälfte der befragten 500 größten Unternehmen Europas stellen laut Umfrage konkrete Richtlinien für die wesentlichen Risikobereiche Ethik und Compliance auf.

Über einen allgemeinen Verhaltenskodex oder eine Aufstellung von Werten und Prinzipien verfügen zwar immerhin 99 Prozent der befragten Unternehmen, aber nur 50 Prozent stellen sicher, dass alle Mitarbeiter diese Vorgaben tatsächlich lesen. Laut Integrity Interactive reiche es nicht aus, Verhaltenskodexe einfach zu verschicken oder auf einer Intranetseite zu „vergraben“. Einen Nachholbedarf in Europa sieht der Vorsitzende der ACC, Frederick J. Krebs: „Während Unternehmen in den USA in den vergangenen Jahren ihre Anstrengungen in Zusammenhang mit moralischen und gesetzlichen Verpflichtungen ausbauten, haben die europäischen Unternehmen dagegen noch viel Arbeit vor sich.“ (beko|05.03.2007)


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