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Bundesregierung legt Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung vor

Nachhaltige Entwicklung soll messbar sein. Daher hat die Bundesregierung in ihrer vor fünf Jahren aufgelegten Nachhaltigkeitsstrategie 21 Indikatoren festgelegt, die die Nachhaltigkeit der Entwicklung von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft beobachten. Mit dem jetzt vorgelegten Indikatorenbericht dokumentiert das Statistische Bundesamt im Auftrag der Bundesregierung, welche Richtung die nachhaltige Entwicklung in Deutschland einschlägt.

Die Indikatoren sind den vier Bereichen „Generationengerechtigkeit“, „Lebensqualität“, „Sozialer Zusammenhalt“ und „Internationale Verantwortung“ zugeordnet. Einzelne Indikatoren informieren beispielsweise über die Entwicklung der Staatsverschuldung, über den Stand der Ressourcenproduktivität, über vorhandene Ganztagsbetreuungsangebote für Kinder oder über den Handel der Entwicklungsländer mit der Europäischen Union.

„Eine nationale Strategie für Nachhaltigkeit ist nur glaubwürdig, wenn wir uns an konkreten Zielen messen lassen“, erklärte Kanzleramtsminister Thomas de Maizière anlässlich der Veröffentlichung. Ohne Indikatoren und Ausgangswerte ließen sich weder Verbesserungen noch Anforderungen an zukünftiges Handeln erkennen. Der Bericht zeige, dass in einigen Bereichen, etwa bei den erneuerbaren Energien oder in der Haushaltskonsolidierung, bereits wichtige Fortschritte erreicht wurden. „Doch wir dürfen nicht an diesem Punkt stehen bleiben. Nachhaltigkeit muss sich als roter Faden durch das Handeln der Bundesregierung ziehen“, betonte der Kanzleramtschef.

Im Vorwort des Berichtes kündigte de Maizière an, bis zum nächsten Fortschrittsbericht zur Nachhaltigkeitsstrategie im kommenden Jahr die bestehenden Ziele und Indikatoren einer Überprüfung zu unterziehen. Zwar sei Kontinuität eine wichtige Voraussetzung für langfristig aussagekräftige Ergebnisse. Es müsse aber gefragt werden, wie künftig mit bereits erreichten Zielen umzugehen sei. Ebenso müsse darüber nachgedacht werden, wie mit Zielen zu verfahren sei, „die grundsätzlich wünschenswert sein mögen, bei denen aus heutiger Sicht aber gefragt werden könnte, ob sie in ihrer Höhe im ursprünglich geplanten Zeitraum tatsächlich erreichbar sind“. Als Beispiel nannte de Maizière den Biolandbau. Die nationale Nachhaltigkeitsstrategie sieht vor, den Flächenanteil des ökologischen Landbaus an der landwirtschaftlichen Nutzfläche bis zum Jahr 2010 auf 20 Prozent zu erhöhen. Im Jahr 2005 lag der Flächenanteil bei 4,7 Prozent.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat im Februar zwei Challenger Reports veröffentlicht, die sich mit dem Einsatz von Indikatoren in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung befassen. Pro & Contra werden darin jeweils aus Sicht eines Befürworters und eines Kritikers dargestellt. Der Rat leistet damit einen Beitrag zur Diskussion über die Indikatorenberichterstattung sowie zur Vorbereitung des 2008 geplanten Fortschrittsberichts der Bundesregierung.

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http://www.nachhaltigkeitsrat.de/aktuell/news/index.html


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