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Längere Lebensarbeitszeit erfordert auch gesündere Mitarbeiter

Gesundheit muss Teil der Unternehmensstrategie werden, wenn auch ältere Mitarbeiter innovativ, motiviert und leistungsfähig sein sollen, fordert Andreas Heyer, Projektmanager der Bertelsmann Stiftung. Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen stehe und falle in Zukunft mit einer leistungsfähigen älteren Belegschaft. Im Jahr 2020 werde bereits jede dritte Arbeitskraft 50 Jahre und älter sein. Dieser Trend verstärke sich noch durch die stufenweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Die Leistungsfähigkeit der Belegschaft lasse sich aber nur bewahren, wenn Firmen auch die Gesundheit ihrer Mitarbeiter erhalten könnten. Bislang werde diese entscheidende Perspektive aber in der Öffentlichkeit oft noch außer Acht gelassen, meint Heyer in einem Beitrag für den Newsletter „Unternehmenskultur und CSR“ der Bertelsmann Stiftung. Stattdessen würden vor allem beschäftigungspolitische Maßnahmen diskutiert, die nur die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbesserten, ältere Arbeitnehmer einzustellen oder im Betrieb zu halten.

Auch wie der Stellenwert von Gesundheit für den Geschäftserfolg im Rahmen der Unternehmensstrategie definiert und integriert werden könne, erläutert Heyer. Wichtige Handlungsfelder seien die Arbeitsorganisation, die Personalpolitik und die Führungskultur. Belastungen im Arbeitsprozess finde man besonders effizient heraus, indem man die Mitarbeiter systematisch befrage und in die Gestaltung von Arbeitsprozessen einbeziehe. Oft ließen sich Arbeitsabläufe unter Einbeziehung der Mitarbeiter zugleich effizienter und gesundheitsförderlicher gestalten. Demotivierendes Führungsverhalten lasse sich durch systematische Führungskräfteentwicklung reduzieren, denn häufig ließen sich körperliche Beschwerden auf psychische Belastungen und Stress im Betrieb zurückführen.

Da es in kleineren Unternehmen jedoch oft keine Fachabteilungen zum Thema Gesundheit gebe, schlägt Heyer die zusätzliche Schaffung „regionaler Kompetenzzentren für den demographischen Wandel“ vor. Diese könnten als erste Ansprechpartner für die Unternehmen dienen. (beko|07.05.2007)


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