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Ilisu-Staudamm: WEED protestiert vor deutschen Banken

Berlin > In mehreren Großstädten organisierte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation WEED heute Proteste vor Sparkassen und DekaBank-Filialen und zeigt sich mit deren Resonanz zufrieden. Die Deka-Bank als ein Zentralinstitut der Sparkassenorganisation beteiligt sich als Kreditgeber am Bau des Ilisu-Staudamms im Südosten der Türkei. Das Projekt sehen WEED und die türkische Initiative zur Rettung von Hasankeyf sehr kritisch:

Über 55.000 Menschen verlieren ihre Existenzgrundlage, das gesamte Ökosystem des Tigris wird einer ökologischen Katastrophe ausgesetzt und 12 000 Jahre altes Kulturgut zerstört, so lautet ihre Kritik. Bei den ersten Enteignungen seien Auflagen internationaler Kreditgeber komplett ignoriert worden und die Betroffenen nun von einem Leben in größter Armut bedroht. Darüber informierte WEED heute in Berlin und weiteren Großstädten und stieß nach eigenen Angaben bei den Sparkassenkunden auf großes Interesse.

Die DekaBank hat sich ihre Entscheidung über das finanzielle Engagement für das Ilisu-Staudammprojekt nicht leicht gemacht. Sie setzt auf eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen dieser Region, die mit dem Projekt erreicht werden soll. So sei mit dem Bau von Straßen, Brücken, Kläranlagen, Schulen und Hospitälern zu rechnen, berichtet ein Sprecher der Bank. Die Kontrolle der Auflagenerfüllung für das Projekt soll von drei internationalen Expertengremien geleistet werden, von denen sich ein Gremium ganz den Umsiedlungen widmet. Zudem kann mit dem Staudamm Elektrizität aus natürlichen Energien gewonnen werden, die für den jährlich um 6 bis 8 Prozent steigenden Strombedarf in der Türkei dringend benötigt wird.

Mit der Fertigstellung des Projektes wird frühestens im Jahr 2014 gerechnet.


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