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Arbeitgeber im Wettbewerb – Mittelstand punktet

Berlin / München > Wer ist ein guter Arbeitgeber? Und was erwarten Arbeitnehmer von ihren Chefs und Unternehmen? Arbeitnehmer werden zunehmend als Stakeholder im Corporate Social Responsibility Prozess identifiziert. Dazu hat das vom Berliner Trendence-Institut in Kooperation mit der IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE (Ausgabe 8/2008) 11.000 IT-Studenten aus 18 europäischen Ländern befragt. Bei dem “European Student Barometer” schaffte es kein deutsches Unternehmen unter die Top 10. Als attraktivster IT-Arbeitgeber stach Branchenprimus IBM, gefolgt von Microsoft und Apple auf den Plätzen zwei und drei. Immer noch auf den sechsten Rang schaffte es Nokia, das gemeinsam mit Sony (Rang 9) das einzige Nicht-US-Unternehmen in der Liga der begehrtesten Arbeitgeber bildet. Mit Rang 11 hat Siemens den Einzug knapp verpasst.

Mit welchen Kriterien bewerten angehende Informatiker ihre künftigen Arbeitgeber? Nach den Ergebnissen des “European Student Barometer” suchen die jungen Ingenieure zuerst “interessante Aufgaben”, dann “Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten”, gefolgt von “gute und hilfsbereite Arbeitskollegen”, “Weiterbildungsmöglichkeiten” und “Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit/Familie”.

Vertrauensvolle Beziehungen zwischen Management und Belegschaft, engagierte Mitarbeiter und ein lebendiger Teamgeist sind zentrale Merkmale der 100 Gewinner des Wettbewerbs “Deutschlands Beste Arbeitgeber 2008”, die das Great Place to Work® Institute Deutschland u.a. in Kooperation mit dem Wirtschaftsmagazin “Capital” in diesem Monat vorstellte (www.greatplacetowork.de). Unternehmen aus 15 EU-Ländern erfasst der europaweite Great Place to Work® Wettbewerb. Und deutsche Unternehmen schneiden hierbei herausragend ab. “In Deutschland stehen die großen Arbeitgeber zuweilen unverhältnismäßig stark im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, kritisiert Ansgar Metz, Kommunikationsbeauftragter des Great Place to Work Institute. Der Großteil aller Arbeitsplätze entstünde aber in kleineren und mittelständischen Unternehmen. Diese Leistung würde oft noch nicht ausreichend honoriert. Im Vergleich zu den Untersuchungen der Vorjahre stellt Metz einen weiteren leichten Anstieg der Qualität der Arbeitskultur in den teilnehmenden Unternehmen fest, die die Spitze der “besten Arbeitgeber” in Deutschland bilden. Gleichwohl mache eine aktuelle Studie der psychonomics AG im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auch deutlich, dass die durchschnittliche Arbeitsplatzkultur in Deutschland im europäischen Vergleich durchaus noch Aufholpotenzial in Sachen Mitarbeiterorientierung biete.

Dem Personalmanagement in mittelständischen Unternehmen gilt die Wirtschaftsinitiative “Top Job”. 100 beste Arbeitgeber im Mittelstand wurden hier ebenfalls in diesen Monat ausgezeichnet und auf der Website www.topjob.de vorgestellt. In die Personalpolitik der Mittelständler hat sich “das Selbstverständnis spürbar verändert”, berichtet compamedia-Geschäftsführerin Silke Masurat, die den Wettbewerb organisiert: “Unternehmen entwickeln sich weg von reinen Arbeitgebern hin zu Arbeitspartnern, der ihre Mitarbeiter auch langfristig begleiten und fördern möchten.” Erfolgsrezept des Mittelstandes sei es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter individuell dort abzuholen, wo sie stehen. “Eine Flexibilität, die Mittelständlern aufgrund ihrer Größe und Struktur auch leichter fällt als Großkonzernen”, so Silke Masurat.


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