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Fairtrade erobert den Mainstream – 33 Prozent plus

Bonn > Vor 16 Jahren ist die Siegel-Initiative TRANSFAIR e.V. angetreten, um den fairen Handel in den Mainstream zu tragen. Über 90 Prozent der Deutschen kaufen in Discountmärkten ein. Dort sollen sie die Möglichkeit haben, sich für fair gehandelte Produkte zu entscheiden. Mit deutlichen Umsatzzuwächsen und vielen Produktneuheiten hat die Initiative Erfolg:

2007 kauften Verbraucherinnen und Verbraucher Fairtrade-gesiegelte Waren im Wert von rund 142 Millionen Euro, das sind 32 Millionen mehr gegenüber dem Vorjahr. Etwa 20 Millionen entfielen dabei auf Umsätze in den Weltläden, die ihren Anteil damit halten konnten. Die deutlichen Zuwächse stammen aus dem kommerziellen Handel. Nach dem positiven Ergebnis im ersten Quartal 2008 erwartet TRANSFAIR auch für 2008 weitere Zuwächse. Dafür sprechen weitere neue Projekte und Kooperationen:

So nehmen die Penny-Märkte seit Anfang des Jahres alle vier bis sechs Wochen ein neues fair gehandeltes Produkt in ihr Sortiment auf. Bisher sind es Kaffee, Orangensaft und Schokolade. Im Weinhandel entstand eine Kooperation mit fünf umsatzstarken Partnern. Bei den Südfrüchten laufen Bemühungen, um neben den fair gehandelten Bananen auch Ananas und Mangos anbieten zu können. Und Baumwoll-Textilien werden bald auch das Fairtrade-Siegel tragen.

Seit Januar 2007 hat TRANSFAIR seine Kontrollfunktionen an die international tätige Zertifizierungsgesellschaft FLO-CERT GmbH übergeben. Fairtrade-zertifizierte Waren erbrachten weltweit einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro, dies bedeutet ein Plus von 48 Prozent. England und die USA sind die umsatzstärksten Fairtrade-Märkte mit jeweils 700.000.000 Euro. Starke Wachstumsmärkte sind neben Deutschland auch Frankreich und die skandinavischen Länder.

“Fairtrade bietet für alle Vertriebsschienen ein passendes Konzept, vom klassischen Lebensmitteleinzelhandel über die Naturkostläden bis hin zum Außer-Haus Markt”, ist TRANSFAIR-Geschäftsführer Dieter Overath überzeugt. Die Zertifizierung geschieht nicht auf Unternehmens-, sondern auf Produktebene. Damit können Unternehmen auf der Ebene ihrer Produktauswahl ihre Corporate Social Responsibility unter Beweis stellen. Fairtrade-Produkte brauchen einen angemessenen Preis, eine gute Information und eine ansprechende Präsentation. Und dann ist es am Kunden, durch seine Kaufentscheidungen dem fairen Handel weiter zum Durchbruch zu verhelfen.


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