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Ausbildungschancen für Hauptschüler – der Deichmann-Förderpreis

Essen > Auch 30 Monate nach Schulabschluss haben 40 Prozent der Hauptschüler in Deutschland noch keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Das weist der Bundesbildungsberichts 2008 aus, und dagegen will Europas größter Schuheinzelhändler Deichmann mit einem Förderpreis angehen:

Den mit 100.000 Euro dotierten Preis lobt die Schuhhandelskette bereits zum vierten Mal für Betriebe, Arbeitgeber Vereine und Schulen aus, die Jugendlichen mit Startschwierigkeiten eine Chance geben. So sollen schwer vermittelbare Hauptschüler gefördert und auf dem Arbeitsmarkt integriert werden. Erstmals in diesem Jahr werden auch Schulen gefördert, die sich in modellhaften Projekten für benachteiligte Jugendliche einsetzen. Es sind bereits zahlreiche Bewerbungen von Schulen eingegangen, darunter durchaus auch von Gymnasien. Prominente Unterstützung erhält der Deichmann-Förderpreis in diesem Jahr vom bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein und der Gattin des Bundespräsidenten, Eva Luise Köhler.

Der Wettbewerb bietet Unternehmen wie dem Friseursalon Seval’s Traum aus Dortmund eine Plattform. Seval Ayar gehörte zu den Finalisten im vergangenen Jahr. Sie eröffnete 1986 ihren ersten Friseursalon mit zwei Angestellten. Mittlerweile beschäftigt sie siebzehn Personen. Pro Ausbildungsjahr stellt Seval Ayar zwei Lehrlinge ein, eine oder einer davon immer mit nicht-deutschem Hintergrund. Die Dortmunderin hat ein Herz für besonders problematische Kandidaten. Im Betrieb übernimmt Seval Ayar die praktische Ausbildung, steht ihren Schützlingen mit Rat und Tat zur Seite und pflegt als Vertrauensperson die Beziehung zu den Lehrlingsfamilien. Großen Wert legt Seval Ayar auf Integration: In ihrem Friseursalon wird zwischen den Mitarbeitern und mit den Kunden deutsch gesprochen.

Auch im eigenen Unternehmen bietet die DEICHMANN–Gruppe einer großen Zahl junger Menschen berufliche Perspektiven. In das laufende Ausbildungsjahr startete das Handelsunternehmen mit rund 790 Ausbildungsplätzen für das erste Ausbildungsjahr, 40 mehr als im Vorjahr. Der Marktführer im deutschen Schuheinzelhandel stellt insgesamt rund 1.740 Ausbildungsplätze über alle Lehrjahre und Ausbildungsgänge zur Verfügung. Hinzu kommen 300 Praktikumsplätze für Absolventen unterschiedlicher Bildungsträger, die eine Einstiegsqualifizierung in das Berufsleben erhalten. Einstiegsvoraussetzung für eine Ausbildung ist der Hauptschulabschluss. Dabei zählen kommunikative Fähigkeiten mehr als rein schulische Leistungen. Unter den Auszubildenden ist der Anteil der Migranten hoch. Darunter sind viele türkische junge Leute, die türkische Kunden in ihrer Muttersprache bedienen können. “Diesen jungen Auszubildenden stehen bei uns alle Karrierechancen offen”, betont Unternehmenssprecher Ulrich Effing. Und erwartet auch für das kommende Ausbildungsjahr einen hohen Anteil ausländischer Lehrlinge.

Die Bewerbungsfrist für den Deichmann-Förderpreis endet am 31. Juli 2008. Informationen dazu im Internet:

www.deichmann-foerderpreis.de


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