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Kirche bietet der Wirtschaft Kooperation an – NRW-Arbeitsminister kritisiert Großunternehmen

Mönchengladbach > “Sie ringen mit Namen und Titeln, ich ringe überhaupt nicht”. Mit dieser Beobachtung leitete der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, sein Grußwort auf einer CSR-Veranstaltung in Mönchengladbach ein. Seinen Vorrednern waren bei den Begrüßungen die Namen und Titel der anwesenden Kirchenvertreter nicht leicht über die Lippen gekommen. Schneider nutzte dies, um bei der Veranstaltung “Corporate Social Responsibility: Chancen für den Mittelstand durch Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung” am Mittwoch auch das Verhältnis zwischen Kirche und Wirtschaft zu thematisieren.

Die Kirchen verfügen über eine lange Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit; es passe in die Zeit, wenn sie dabei nun mit der Wirtschaft kooperieren, betonte Schneider. Auch die Kirche selbst sei mit ihrem weltweiten Netzwerk ein Global Player – verbunden durch das “Global Prayer”, das Vater Unser. Der Präses bezeichnete das Wirtschaften als eine kulturelle Leistung, die dem Ganzen der Schöpfung Gottes dienen müsse. Als Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Wirtschaft und Kirche nannte er das Projekt “Church and Business against HIV & AIDS” in Südafrika und Namibia. Hier engagieren sich u.a. die deutsche FALKE Gruppe und die Internationale Mondi Group. Durch diese Kooperationen könnten passgenaue Programme für Mitarbeiter und ihre Angehörigen entwickelt werden.

Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann stellte die Frage nach dem Menschenbild der Verantwortungsträger in Unternehmen. Der Rückgriff auf Gott in der Verfassung sichere die unabänderliche Würde des Menschen. Deshalb hätten in der Sozialen Marktwirtschaft Staat, Kultur und Wirtschaft dienende Funktion für den Menschen, betonte Laumann. Zugleich haderte der Minister mit den Großunternehmen in Nordrhein-Westfalen, die seine Landesregierung bei den Bemühungen um zusätzliche Lehrstellen für junge Menschen “jämmerlich im Stich gelassen” hätten. Dagegen seien viele inhabergeführte Unternehmen mit neuen Lehrstellenangeboten vorbildlich aktiv geworden.


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