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Evangelischer Kirchentag: „Menschenrecht Wasser“ gefordert

Bremen > Gestern endete in Bremen der 32. Deutsche Evangelische Kirchentag mit einem Appell, die Wirtschaftskrise als “Stunde Null” zu begreifen und als Chance zu einem Neuanfang zu nutzen. Im Abschlussgottesdienst trat der italienische Waldenser-Bischof Daniele Garrone dafür ein, die Hoffnung stärker als die Ethik in den Mittelpunkt der christlichen Verkündigung zu stellen. Wo ethische Positionen vertrete wurden, suchte der Kirchentag verstärkt den Dialog und das Verständnis von Zusammenhängen. So will Brot für die Welt ein globales Menschenrecht auf Wasser durchsetzen. Die Direktorin der Aktion Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel, kritisierte die EU für die Privatisierung der Wasserversorgung. „Damit wird eine ungerechte Verteilung in Kauf genommen“, sagte sie bei einer Podiumsdiskussion. Die Kontrolle über die Wasserversorgung beinhalte zugleich eine Kontrolle über die wirtschaftliche und soziale Entwicklung eines Landes und dies dürfe nicht Privatunternehmen überlassen werden, so Fritz Holzwarth, verantwortlich für Wasserwirtschaft im Bundesumweltministerium, bei der Diskussion. Schon heute hätten 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser –80 Prozent davon auf dem Land. Nach den Worten des britischen Umweltjournalisten Fred Pearce werden täglich rund 7.000 Liter Wasser verbraucht, um Nahrungsmittel für einen Europäer herzustellen. Besonders wasserintensiv seien Nahrungsmittel aus trockenen Regionen, Fleisch und tierische Produkte. 11.000 Liter Wasser würden für das Rindfleisch eines Hamburgers gebraucht, 5.000 Liter für ein Kilo Reis und 4.000 Liter für einen Liter Milch. Die Podiumsdiskussion fand in einem halbleeren Saal statt.


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