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Statistisches Bundesamt: Hohe Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz

Wiesbaden > Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ist ein zentrales Thema der unternehmerischen Verantwortung. Darauf weisen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Danach leiden 6,3% der Erwerbstätigen – insgesamt etwa 2,4 Millionen Personen – an erwerbsbedingten Gesundheitsbeschwerden. Ermittelt wurden diese Daten durch eine Zusatzerhebung zur EU-harmonisierten Arbeitskräftestichprobe aus dem Jahr 2007. Befragt wurden dabei rund 80 000 Personen zu Arbeitsunfällen, arbeitsbedingten Gesundheitsbeschwerden sowie psychisch und physisch belastenden Faktoren der Arbeit.

Am häufigsten leiden Arbeitnehmer danach erwerbsbedingt unter Beschwerden des Bewegungsapparates an, allen voran unter Rückenleiden. Knapp einer Million der Erwerbstätigen (2,6%) sind davon betroffen. Im Bereich der psychischen Erkrankungen spielen Stress und Beklemmungen eine erhebliche Rolle. Rund 215.000 Erwerbstätige (0,6%) berichteten davon. Gesundheitsprobleme treten mit zunehmendem Alter verstärkt auf. Das Geschlecht spielt dabei keine entscheidende Rolle. Die ausgeübte Tätigkeit besitzt jedoch einen hohen Einfluss auf mögliche Gesundheitsrisiken: Rein körperliche Erkrankungen finden sich am häufigsten bei Anlagen- und Maschinenbediener sowie landwirtschaftlichen Arbeitskräfte. Beschwerden des Bewegungsapparates und psychische Erkrankungen sind dagegen bei Führungskräften und Wissenschaftlern häufiger. Das Thema Work-Life-Balance besitzt daher besonders für diese Arbeitnehmer eine hohe Bedeutung:

Zwei von drei deutschen Managern droht die Burnout-Falle, hatten die Bertelsmann Stiftung und das Schweizer Institut „sciencetransfer“ ermittelt (CSR NEWS berichtete). Immer mehr Arbeitnehmer erleben Stressfolgen wie Schlafstörungen, Nervosität oder Gereiztheit, berichtet auch die Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG). Ursachen seien die Flexibilisierung der Arbeitszeit, steigende Mobilität und – in Zeiten der Wirtschaftskrise – hohe emotionale Belastungen. Die VBG unterstützt Unternehmen deshalb dabei, ein passendes Konzept für den Umgang mit Stress zu erstellen. Themen wie Burnout und Stressbewältigung werden durch Arbeitsschutzbestimmungen nicht so eindeutig erfasst wie körperliche Risiken am Arbeitsplatz.

Ausführlichere Informationen zu physischen und psychischen Belastungsfaktoren der Arbeit bietet ein im September veröffentlichter Artikel im STATmagazin des Statistischen Bundesamtes: http://www.destatis.de, Pfad: Publikationen –> STATmagazin.


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