Nachrichten

METRO Group gründet Nachhaltigkeitsrat

Düsseldorf > Unter dem Vorsitz von Konzernchef Dr. Eckhard Cordes hat die METRO Group einen Nachhaltigkeitsrat (Sustainability Board) eingerichtet. Dieser hat es sich zum Ziel gesetzt, bereits vorhandene Aktivitäten zu bündeln, Wettbewerbsvorteile durch nachhaltiges Handeln zu sichern und das Thema im gesamten Unternehmen zu verankern. Damit will sich der Handelskonzern seiner gesellschaftlichen Verantwortung stellen und Nachhaltigkeit in seine Strategie integrieren. Dass das mehr als eine Aufgabe der Kommunikationsabteilung ist, machte Cordes im Rahmen des Gründungstreffens Ende September deutlich: „Unser Ziel ist ein klares Profil, eine klare Struktur und eine klare Verantwortung. Denn wir wissen, dass Wertschöpfung Werte voraussetzt.“

Nachhaltigkeit in allen Bereichen eines Konzerns zu etablieren stellt hohe Anforderungen an das Management. Mit dem Sustainability Board will METRO das langfristige Denken im Firmenalltag der verschiedenen Vertriebslinien anwenden: Spezialisten aus Geschäftsbereichen wie Finanzen oder Einkauf der Vertriebslinien kommen mit Experten der Stabsstellen der Konzernholding zusammen, um praktikable Lösungen für den Unternehmensalltag zu finden. „Einmal getroffene Entscheidungen werden stringent im ganzen Konzern durch- und umgesetzt“, begründet Cordes die Struktur des Nachhaltigkeitsrats.

Nachhaltigkeit als Beschluss von oben – kann das so einfach funktionieren? „Die Zuarbeit einzelner Arbeitsgruppen federt den scheinbaren Top-Down-Ansatz ab“, versichert ein Sprecher der METRO Group. In vier Arbeitsgruppen werden Konzepte entwickelt und die Entscheidungen des Nachhaltigkeitsrats vorbereitet. Dabei stehen die Themenbereiche „Qualität, Gesundheit und Umwelt“, „Energie- und Ressourcenmanagement“, „Mitarbeiter und Soziales“ sowie „Gesellschaftspolitik und Stakeholderdialog“ im Mittelpunkt.

Für Klima- und Umweltschutz will das Unternehmen vor allem durch sparsamen und effizienten Energieeinsatz eintreten. Wie bereits in der Klimabilanz 2008 kommuniziert, plant METRO bis 2015 seine Treibhausgasemissionen um 15 Prozent je Quadratmeter Verkaufsfläche zu senken. Der Nachhaltigkeitsrat soll diese Einsparungsziele entlang der Wertschöpfungskette realisieren und wird sich dabei besonders auf Neu- und Umbauten der Verkaufsstandorte konzentrieren. Vor allem erneuerbare Energien können die CO2-Bilanz verbessern und gleichzeitig Signalwirkung ausstrahlen, wie es beim mehrfach ausgezeichneten Meydan Shopping Square in Istanbul durch die breite Anwendung von Geothermie und Gründächern der Fall ist.

Besonderes Augenmerk soll laut Nachhaltigkeitsrat auf die Lieferantenqualifizierung gelegt werden. Mit Blick auf Produktqualität, Gesundheit und Umwelt bemüht sich der Konzern, jedes einzelne Produkt bis zum Erzeuger rückverfolgbar zu machen. METRO unterstützt Hersteller vor Ort, nach internationalen Standards zu produzieren. Als Antwort auf die Überfischung der Meere beispielsweise qualifiziert das Unternehmen gemeinsam mit externen Experten Fischerteams in Schwellen- und Entwicklungsländern wie Indien, um moderne Fang- und Verarbeitungsmethoden für eine nachhaltige Fischerei anzuwenden.

Der METRO-Nachhaltigkeitsrat erkennt an, dass nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg durch soziale Komponenten bestimmt wird. Für seine Mitarbeiter bietet das Unternehmen daher ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement einschließlich Kursen und Beratung. Mit ca. 8.600 Auszubildenden in über 20 Berufen zählt der Konzern zu den größten Ausbildern Deutschlands. Außerdem will METRO durch ein aktives Diversity Management die vielfältigen Kompetenzen seiner Mitarbeiter nutzen. Auf der Grundlage von Integration und Partizipation sollen die generationsübergreifenden Teams aus mehr als 150 Nationen und mit über 5.500 Schwerbehinderten einen „Vorsprung durch Vielfalt“ erwirtschaften. Im Dialog mit Kunden kommen „ethnische Kundenberater“ zum Einsatz, die durch einen ähnlichen kulturellen Hintergrund für hohe Beratungsqualität sorgen.

Abseits der Wertschöpfungskette will METRO sich auch künftig als „guter Bürger“ behaupten. Im Rahmen seines Corporate Citizenship-Programms unterstützt der Konzern beispielsweise die Schulausbildung türkischer Mädchen in Anatolien, aber auch die Tafelbewegung mit Lebensmitteln, Beratung und Geld.

Im CSR-Test der Verbraucherinitiative bekamen die Vertriebslinien Real und Galeria Kaufhof vor Kurzem eine Auszeichnung in Bronze. Auch für sein Engagement im Gesundheitsmanagement erhielt METRO bereits Preise. Doch damit und mit der Einrichtung einer Institution „Nachhaltigkeitsrat“ sollte das Thema nicht abgehakt werden. Dr. Eckhardt Cordes hat mit seinem Vorsitz im Sustainability Board Nachhaltigkeit zur Chefsache gemacht. Wann und wie regelmäßig der Nachhaltigkeitsrat zusammentreten wird, ist jedoch noch nicht geklärt.


Werden Sie Mitglied im UVG e.V. und gestalten Sie den Nachhaltigkeitsdialog mit. > Die Infos
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner