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CSR in Europa: neue Rollen für Unternehmen und Staat

Brüssel > Corporate Social Responsibility in Europa ist so vielseitig wie die Geschichte und Kultur der europäischen Staaten. Auf dem ganzen Kontinent gewinnt das Thema durch gute unternehmerische Beispiele, das Engagement von Nichtregierungsorganisationen und politische Strategien an Bedeutung. Deutliche Unterschiede zeigen sich dabei zwischen West- und Osteuropa, berichtet „A Guide to CSR in Europe“, eine aktuell von CSR Europe veröffentlichte Studie. Daraus geht unter anderem hervor:

Stark in Sachen CSR sind besonders die angelsächsischen Länder. In Westeuropa war es ansonsten über viele Jahrzehnte ein starker Sozialstaat, der für das gesellschaftliche Wohlergehen sorgte. Ökonomische und sozialpolitische Faktoren bewirken derzeit eine Neudefinition der Rolle des Staates und ein wachsendes öffentliches Interesse am gesellschaftlichen Engagement von Unternehmen.

In Osteuropa lag der Fokuslange auf der Entwicklung einer freien Marktwirtschaft. Heute gewinnt das Thema CSR auch hier eine schnell an Bedeutung. Impulsgeber sind dabei die Unternehmen selbst – insbesondere internationale Unternehmen – und weniger die Medien oder die Zivilgesellschaft. Eine gesamteuropäische Herausforderung besteht darin, kleine und mittlere Unternehmen für eine strategisch verankerte Corporate Social Responsibility zu gewinnen. In der aktuellen Wirtschafts- du Finanzkrise sank das Vertrauen der Bevölkerung in das Wirtschaftssystem und in Unternehmen signifikant, was wiederum die Bedeutung nachhaltigen und vertrauensbildenden Wirtschaftens mit globaler Perspektive steigert.

Der Leitfaden von CSR Europe beinhaltet übersichtlich gegliederte und aktuelle Länderprofile und beschreibt den Status de CSR ebenso wie die regionalen Herausforderungen. In Polen sind dies etwa die Integration von CSR-relevanter Managementstrategien in Unternehmen: die Verwendung von Codes of Conduct, die Integration globaler CSR-Standards oder das externe Monitoring von CSR-Berichten. Die polnische Regierung beteiligt sich seit dem Jahr 2004 aktiv an europäischen CSR-Prozessen und trägt seit 2006 eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Arbeits- und Sozialministeriums, die interne Richtlinien für die Umsetzung von CSR-Standards erarbeitet.

Der griechische Bericht beklagt das fehlende Medieninteresse am Thema CSR. Medien würden sich häufig nur dort engagieren, wo sie selbst die Chance sehen, von einem Sponsoring profitieren zu können. Rühmliche Ausnahme sei eine Serie des staatlichen Fernsehens, die sich einmal im Monat der gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung widme. Der deutsche Bericht beschreibt die Integration kleiner und mittlerer Unternehmen in die CSR-Debatte als gegenwärtige Herausforderung.

Der Leitfaden A Guide to CSR in Europe“ zum Download im Internet:
http://www.csreurope.org/pages/en/a_guide_to_csr_in_europe_2009.html


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