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Hälfte der Deutschen wünscht anderes Wirtschaftssystem

Gütersloh > Nach dem Krisenjahr 2008/2009 blicken die Deutschen skeptisch in das Jahr 2010. 70 Prozent der Bundesbürger haben kaum noch Vertrauen in die Entscheidungsträger von Politik und Wirtschaft sowie in die sozialen Sicherungssysteme. Dies ist das Ergebnis einer tiefenpsychologisch und repräsentativ angelegten Studie der Bertelsmann Stiftung. Im Rahmen jeweils einstündiger Interviews wurden die Befragten zu zahlreichen Aspekten des aktuellen, früheren oder zukünftigen Vertrauens befragt. Demnach wünscht sich beinahe jeder Zweite einen „Systemwechsel“ in Bezug auf repräsentative Demokratie oder Marktwirtschaft. Nur 31 Prozent haben weiterhin Vertrauen und hoffen auf eine Verbesserung des bestehenden Systems. Als Ursache für den Vertrauensverlust werden die jüngeren Entwicklungen des internationalen Finanzmarktes und der Politik in Deutschland benannt. Die Auswertung der Ergebnisse ergab, dass die Bevölkerung zukünftig auf mehr Nachhaltigkeit, Partizipation sowie die Förderung von Bildung und Familie hofft. „Es müssen wirksame Anreize zu nachhaltigem Wirtschaften geschaffen werden und nicht zuletzt geht es um eine Neubestimmung der Sozialen Marktwirtschaft in einer globalisierten Welt mit endlichem Wachstum“, fordert Dr. Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung, als Konsequenz aus der Studie. Für die vom Bremer Forschungsinstitut nextpractice durchgeführte Studie wurden mit 100 repräsentativ ausgewählten Bundesbürgern jeweils anderthalb- bis zweistündige Tiefeninterviews zu ihren Einschätzungen rund um das Thema „Vertrauen in Deutschland“ geführt.

Die Studienzusammenfassung zum Download im Internet:
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-26800ED6-5D99AAE1/bst/xcms_bst_dms_30530_30531_2.pdf


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