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Die Liste von schweren Chemieunfällen ist lang

Budapest > Der Unfall in einer Aluminiumfabrik in Ungarn ist der jüngste in einer Reihe schwerer Chemieunglücke, die in den vergangenen hundert Jahren weltweit tausenden Menschen das Leben kosteten.

– 21. September 1921:

In einer Ammoniakfabrik nahe Ludwigshafen sterben bei einer Explosion 585 Menschen.

– 28. Juli 1948:

Bei BASF in Ludwigshafen ereignet sich erneut eine Explosion. Mehr als 200 Menschen werden getötet und 3800 weitere verletzt.

– 1932-1966

Die jahrzehntelange Verklappung von Quecksilber durch die Firma Chisso ins Meer bei Minamata in Japan führt bei zehntausenden Menschen zu Schädigungen des Nervensystems.

– 1972:

Der italienische Konzern Montedison leitet Millionen Tonnen roten Giftschlamms vor Korsika ins Meer und verseucht damit unter anderem Fischereigebiete. Montedison wird 1985 zu Entschädigungszahlungen verurteilt.

– 10. Juli 1976

200 Menschen werden schwer vergiftet, als aus einer Fabrik im italienischen Seveso Dioxin austritt.

– 10. November 1979:

Nahe Toronto in Kanada entgleist und explodiert ein mit Chemikalien beladener Zug. 250.000 Menschen fliehen vor der Giftwolke.

– 3. Dezember 1984:

Die bisher schlimmste Chemiekatastrophe der Welt ereignete sich in einer US-Pestizidfabrik im indischen Bhopal. Mindestens 15.000 Menschen starben, nachdem 40 Tonnen Methylisocyanat entwichen waren. Bis heute leiden tausende Menschen an den gesundheitlichen Folgen des Unglücks.

– 1. November 1986:

Durch ein Feuer in der Pharmafabrik von Sandoz in Basel gelangen Chemikalien in den Rhein. Hunderttausende Fische verenden.

– 30. Januar 2000:

Aus einem Auffangbecken in einer Goldmine im rumänischen Baia Mare tritt verseuchtes Wasser aus. Der Zyanid-Schlamm vergiftet Pflanzen und Tiere.

– 21. September 2001:

In einer Düngemittelfabrik bei Toulouse in Frankreich sterben bei einer durch Nachlässigkeit verursachten Explosion 31 Menschen, 2500 weitere werden verletzt. Tausende Gebäude werden zerstört.

– November 2005:

Im Fluss Songhua im Nordosten Chinas kommt es nach Explosionen in einer Chemiefabrik zu einer Umweltkatastrophe. Die Anwohner haben tagelang kein Trinkwasser.

– 8. Juli 2008:

Durch einen Unfall in der Atomanlage Tricastin in Südfrankreich werden umliegende Flüsse verseucht.

– 4. Oktober 2010:

In einer Aluminiumfabrik in Westungarn zerbirst ein Auffangbecken für giftigen Abfall. 1,1 Millionen Kubikmeter roten Giftschlamms breiten sich auf 40 Quadratkilometern aus. Mindestens vier Menschen sterben.


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