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Lust auf eine Wette? Ihr Einsatz: Ihre Kreditkarte.

Wermelskirchen > … diese freundliche Einladung erhielt meine Tochter, Schülerin der Klasse 13, am Tag nach ihrem 19. Geburtstag von unserer Sparkasse. Absender: Die Leiterin Vertriebsunterstützung. Der Wetteinsatz: „Wenn Sie es schaffen, mit Ihrer Sparkassen-Kreditkarte in der Zeit vom 01.12.2010 bis zum 28.02.2010 im Wert von über 600 Euro einzukaufen, sind Sie der Sieger. Ihr Gewinn: eine Shell-Geschenkkarte im Wert von 15 Euro!“

Unter Marketinggesichtspunkten ist dieses Schreiben rausgeworfenes Geld: Der „28.02.2010“ ist längst vorbei, es sollte wohl „28.12.2010“ heißen. Und meine Tochter kommentierte den Brief mit einem „Pah“: 15 Euro Tankgutschein gegenüber 600 Euro Einkauf erschienen ihr nicht attraktiv (zumal ich das Benzin für unseren Familienwagen zahle).

Mir wurde beim Blick auf das Sparkassenschreiben aber flau: Was ist mit den Vätern, deren Töchter die Wette annehmen und die im Dezember tatsächlich für 600 Euro plus X einkaufen? Das kann ein teures Vergnügen für die Eltern oder eine kräftige Zukunftsbelastung für die Tochter werden.

Der Dezember ist das Highlight des privaten Konsums. Davon wollen auch die Banken und Sparkassen profitieren. Soweit ok. Ich bin aber mit meiner Familie Kunde einer Sparkasse, weil ich deren verantwortliche Geschäftsführung schätze. Und da hat mich diese (hilflose) Marketingaktion enttäuscht. Denn zu einem Verantwortlichen Marketing gehört für mich, seine Kunden nicht zu einem unverantwortlichen Konsum einzuladen. Ich fordere ein Basel III für Kreditkarten!

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Kommentar

  • Es ist einfach unglaublich in welcher Form der Einkauf mit einer http://csr-news.net/main/?lp_lang_pref=de quasi aufgedrängt wird. Es sind bestimmt einige auf diese Schreiben hereingefallen, was für die Familien ein böses Erwachen bedeutete und man kann den Jugendlichen ja nicht einmal Schuld geben. Schließlich wussten Sie es nicht besser.

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