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Bringt Zeitarbeit Langzeitarbeitslose in reguläre Beschäftigung?

Nürnberg > Die in Deutschland umstrittene Leiharbeit hat sich einer Studie zufolge in Dänemark als gute Möglichkeit für Arbeitslose etabliert, um in reguläre Beschäftigung zu kommen. Nach der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) profitieren Migranten und ehemalige Sozialhilfeempfänger am stärksten von der Aufnahme eines Leiharbeitsjobs. Die Studienautoren sehen Chancen, dass bei einer anhaltend positiven Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes Leiharbeit ähnlich häufig wie in Dänemark zum Sprungbrett in reguläre Jobs werden kann – bisher ist dies in Deutschland eher die Ausnahme.

Obwohl Dänemark als flexibler Arbeitsmarkt gelte und es dort kaum Kündigungsschutz gebe, vervierfachte sich der Studie zufolge die Leiharbeitsquote zwischen 1997 und 2006. Das IAB führt dies darauf zurück, dass nur wenigen qualifizierten Arbeitslosen vergleichsweise viele offene Stellen gegenüber standen. Die Arbeitslosenquote lag demnach bei nur etwa fünf Prozent. Mit Hilfe der Leiharbeitsfirmen und deren Wissen hätten die Firmen passende Arbeitslose rekrutiert.

Falls in Deutschland der Rückgang der Arbeitslosigkeit anhalte, sei nicht auszuschließen, dass auch deutsche Firmen Zeitarbeit stärker nutzen, um geeignete Kandidaten aus dem Pool der verbleibenden Arbeitslosen zu akquirieren. Falls sich der Leiharbeiter als geeignet herausstelle, sei es dann für den Arbeitgeber langfristig günstiger, ihn in die Stammbelegschaft aufzunehmen. Ob diese in Dänemark beobachtete Entwicklung auch in Deutschland zum Tragen komme, müssten aber erst noch weitere Studien erarbeiten.


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