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Der Deutsche Fußball soll nachhaltiger werden – auch im Kerngeschäft

Frankfurt am Main > „Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird seine vielfältige gesellschaftspolitische Arbeit in Zukunft verstärkt bündeln.“ So heißt es in einer Pressemitteilung zur konstituierenden Sitzung der DFB-Nachhaltigkeitskommission am vergangenen Freitag. Dass es in der Arbeit der Kommission nicht ausschließlich um philanthropisches Engagement des deutschen Fußballs gehen wird, verrät ein Blick auf die Verantwortungsfelder ihrer Mitglieder: Hier finden sich unter anderen die Themen Anti-Korruption (mit zwei Verantwortlichen), Integration, Anti-Diskriminierung, Klima/Umwelt, Prävention Missbrauch und der Bereich Depression. Letzterer wird von Teresa Enke, der Witwe des ehemaligen Nationaltorwarts Robert Enke, vertreten. Die DFB-Nachhaltigkeitskommission arbeitet auch an der Verantwortung des Fußballs für sein „Kerngeschäft“. Der DFB bündelt nicht nur eine gewaltige ehrenamtliche Bewegung mit über 25.000 Vereinen und rund 7 Millionen Mitgliedern. Die Klubs der ersten und zweiten Bundesliga etwa erwirtschaften auch einen Gesamtumsatz von rund zwei Milliarden Euro pro Jahr. Fußball ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Dass dieses Business auch Schattenseiten besitzt, zeigten Ereignisse der vergangenen Monate: Wettskandale und der tragische Tod des Fussballnationaltorwarts haben die Öffentlichkeit sensibilisiert. Als Massenbewegung tragen der Sport und seine Organisatoren eine besondere Verantwortung: Das gilt für Themen wie Gewaltprävention ebenso wie für die Frage nach der (seelischen) Gesundheit der Sportler oder dem Umgang mit den erwirtschafteten Geldern. Deutschland braucht einen nachhaltigen Sport, einen nachhaltigen Fußball und deshalb auch einen nachhaltigen DFB. Inwieweit die Mitglieder der neuen Kommission einen Beitrag dazu leisten können, wird sich zeigen müssen: So gibt etwa die Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, als Verantwortliche für das Thema Klima/Umwelt der Kommission Gewicht. Offen bleibt aber, wie viel Input sie am Ende leisten kann.

Die Kommission will nun kleine Arbeitsgruppen bilden, nach der Frauenfußball-Weltmeisterschaft erste Maßnahmen vorschlagen und in zwei Jahren einen „Nachhaltigkeitsbericht für den organisierten Fußball“ vorlegen. Dafür ist sie dann auf die Unterstützung der Mitgliedsvereine angewiesen, bei denen das Thema Nachhaltigkeit eine unterschiedlich große Rolle spielt.

Weitere Informationen im Internet.


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