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Ist Biokraftstoff klimapolitischer Unfug?

Berlin > Experten des Bundestages empfehlen im Interesse des Umweltschutzes einen Verzicht auf die Pflicht zur Beimischung von Bioethanol zu Benzin. Wegen der geringen Energieproduktivität pro Fläche bringe Biosprit “nur begrenzte Einsparungen bei den Klimaemissionen”, heißt es nach einem Bericht der “Wirtschaftswoche” in einem Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Deutlich effizienter seien dagegen Strom und Wärme aus Biomasse, etwa auf Basis von Festbrennstoffen oder Biogas. Hier sieht das TAB “die besseren Einsparpotenziale bei den Treibhausgasemissionen”.

Wenn der Bund auf eine möglichst hohe Energieproduktivität pro Fläche aus ist und Treibhausgase vermeiden will, müsse die Konsequenz eine “stufenweise Zurücknahme der Biokraftstoffquote bis zu ihrer völligen Abschaffung sein”, fordern die Experten laut “Wirtschaftswoche”. Dem Bericht zufolge beansprucht die Biospritproduktion außerdem zunehmend Ackerland, das für die Produktion von Nahrungsmitteln gebraucht wird. Dies treibe die Bodenpreise hoch und verteuere Lebensmittel.

Zumindest in diesem Punkt will die Bundesregierung laut “Wirtschaftswoche” einlenken. Das Bundesumweltministerium möchte “die Nachhaltigkeitskriterien so ausweiten, dass es künftig zu keiner Verdrängung von Nahrungspflanzen kommt”, zitierte die “Wirtschaftswoche” Umwelt-Staatssekretärin Ursula Heinen.


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