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Verbraucherschützer mahnen Ökostrom-Anbieter ab

Düsseldorf > Wegen unlauterer Werbung für ihr Ökostrom-Angebot hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zwei Stromanbieter abgemahnt. Das Berliner Unternehmen Flexstrom verzichte künftig darauf, mit Angst machender Super-GAU-Szenarien zum Wechsel von Atom- auf Ökostrom aufzurufen, teilten die Verbraucherschützer am Freitag in Düsseldorf mit. Zuvor habe der Anbieter auf seiner Internetseite mit einem Bild “mit Kraftwerks-GAU und AKW-Mitarbeitern mit Atemmaske und Schutzanzug” für sein Ökostrom-Angebot geworben. Zusätzlich werde der Konzern für seinen Ökostromtarif nur noch “aussagekräftige und überprüfbare Test- und Gütesiegel verwenden”, teilten die Verbraucherschützer mit.

Neben Flexstrom handelte sich auch der Stadtwerke Energie Verbund, ein Zusammenschluss von sieben Stadtwerken mit Sitz in Kamen im Ruhrgebiet, einen Blauen Brief der Verbraucherzentrale ein. Sie bemängelte, dass der Anbieter auf seiner Verkaufsseite im Internet nicht angegeben hätte, wie viel Prozent der Energie in seinem Ökostrom-Angebot tatsächlich aus erneuerbaren oder besonders umweltfreundlichen Quellen stammten. Mittlerweile habe der Anbieter nachgebessert.

Dieses Beispiel zeige jedoch, dass “nicht selten mit intransparenten Ökostrom-Begrifflichkeiten Marketing für die Energiewende gemacht wird”, kritisierte die Verbraucherzentrale. Der Ausdruck “Ökostrom” sei keine geschützte Produktbezeichnung. Wer sicher gehen wolle, dass sein Anbieter tatsächlich nur umweltfreundlichen Strom einspeise, der solle auf der Internetseite des Unternehmens und auf der Jahresrechnung nach den gesetzlich vorgeschriebenen Strommix-Angaben suchen.

Empfehlenswerte Ökostromtarife zeichneten sich dabei dadurch aus, dass der Anbieter mit dem Kundengeld zum Beispiel in eine Windkraft- oder Solaranlage investiere, “die ohne sein Engagement nicht gebaut würde oder wirtschaftlich arbeiten könnte”, erklärte die Verbraucherzentrale. Es gibt einige Label, die solchen Strom zertifizieren, der der Umwelt zugute kommt. Dazu gehören beispielsweise das TÜV-Zertifikat, “OK Power” oder das Siegel “Grüner Strom Label”.


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