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Oettinger fordert deutschen Test zur CO2-Speicherung

Berlin > Der EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat einen groß angelegten Test zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid (CO2) in Deutschland gefordert. Nach dem Bundestagsbeschluss zur Erprobung der so genannten CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) bezeichnete Oettinger im “Tagesspiegel” vom Samstag “großtechnische” Tests in der Bundesrepublik als “notwendig”. Es sei “höchste Zeit, mit entsprechenden Projektentscheidungen voranzukommen, wenn die EU-Mittel noch abgerufen werden sollen”, sagte er. Die EU fördert demnach insgesamt sechs Projekte zu CCS mit insgesamt einer Milliarde Euro. In Deutschland plant der Energiekonzern Vattenfall ab 2015 im brandenburgischen Jänschwalde ein Testkraftwerk in Betrieb zu nehmen.

Bei dem am Donnerstag beschlossenen Gesetz hatten die Länder durchgesetzt, dass sie gegen die CO2-Speicherung auf ihrem Gebiet ein Veto einlegen können. Trotz dieser Ausstiegsmöglichkeit sollten die Bundesländer die Technologie weiterverfolgen, mahnte Oettinger im “Tagesspiegel”. Wenn in Deutschland im Zuge des Atomausstiegs verstärkt auf Gaskraftwerke gesetzt werde und Kohle im Energiemix eine stärkere Rolle spiele, “dann bekommt die Speicherung von Kohlendioxid eine noch größere Notwendigkeit”, sagte der EU-Kommissar.

Bei CCS wird Kohlenstoffdioxid aus Industrieabgasen gefiltert, verflüssigt und unterirdisch gespeichert. Dadurch gelangt das klimaschädliche Gas nicht mehr in die Atmosphäre, wo es die Erderwärmung beschleunigt. Kritiker monieren aber, die CO2-Speicher seien nicht sicher und bedrohten Mensch, Umwelt und Klima.


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