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Ressourcen-Verschwendung ein Indikator für Euro-Krise

Der Umgang einer Volkswirtschaft mit den natürlichen, sozialen und ökonomischen Ressourcen hat direkten Einfluss auf die Performance von Staatsanleihen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Schweizer Bankhaus Sarasin. Deutlich wird dies auch an der aktuellen europäischen Schuldenkrise einiger südeuropäischer Länder. In diesen Ländern wird seit geraumer Zeit nicht nur über die finanziellen, sondern auch über die ökologischen Verhältnisse gelebt.

Frankfurt > Der Umgang einer Volkswirtschaft mit den natürlichen, sozialen und ökonomischen Ressourcen hat direkten Einfluss auf die Performance von Staatsanleihen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Schweizer Bankhaus Sarasin. Deutlich wird dies auch an der aktuellen europäischen Schuldenkrise, die zu deutlichen Kurseinbrüchen und Abwertungen von Staatsanleihen einiger südeuropäischer Länder geführt hat. „In diesen Ländern wird seit geraumer Zeit nicht nur über die finanziellen, sondern auch über die ökologischen Verhältnisse gelebt“, so die Autoren der Studie. „Eine überaus positive Wertentwicklung verzeichnen demgegenüber Länder, die reich an Ressourcen sind und diese auch Vergleichsweise effizient nutzen, wie beispielsweise einige Staaten Südamerikas“.

Um die durchschnittliche Wertentwicklung von Staatsanleihen nachhaltiger und nicht nachhaltiger Industrieländer zu vergleichen, wurde der ‚World Government Bond Index’ (WGBI) der Citigroup in zwei Gruppen geteilt. Von den 25 im Index vertretenen Staaten wurden 15 als nachhaltig eingestuft, der Rest als nicht nachhaltig. Auffallend war für die Autoren die unterschiedliche Entwicklung dieser beiden Gruppen ab Mitte 2009 und vor allem im Jahr 2010. Die nachhaltigen Volkswirtschaften schnitten bei den Wechselkursentwicklungen deutlich besser ab als die weniger ressourceneffizient wirtschaftenden Länder. Dieser Effekt ist bei Schwellenländern gegenüber Industrieländern noch deutlicher ausgeprägt. Einen großen Teil der nachhaltigen Schwellenländer machen südamerikanische Staaten aus. So leben die Südamerikaner weitgehend innerhalb ihrer ökologischen Verhältnisse, ihre Effizienz bei der Umwandlung von Ressourcen in materiellen Wohlstand, Bildung und Gesundheit ist wesentlich ausgeprägter als beispielsweise bei den krisengeplagten südeuropäischen Staaten.

Im Rahmen der europäischen Schuldenkrise sind nach Ansicht der Autoren auch die Ratingagenturen an ihre Grenzen gestoßen. Durch die nahezu kontinuierliche Anpassung der Ratings an den Werteverfall der Staatsanleihen waren sie mehr eine Begleiterscheinung der Gegenwart als eine Indikation für die Zukunft. Genau an diesem Punkt setzt die Nachhaltigkeitsanalyse der Bank Sarasin an, indem sie versucht, Chancen und Risiken zu identifizieren, welche in den aktuellen Kursen noch nicht enthalten sind, die sich aber mittel- bis langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit monetarisieren werden. Als Ausblick sehen die Autoren eine weitere Verschärfung der Ressourcenknappheit, die dadurch im globalen Wettbewerb an Bedeutung gewinnt. Es werden nur Länder bestehen, die mit ihren Ressourcen effizient umgehen, denn nur sie werden dauerhaft in der Lage sein, ihre Verpflichtungen aus staatlichen Schuldverschreibungen zu erfüllen. Weiter Informationen bei www.sarasin.de.


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