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Umwelthilfe verklagt Danone wegen Streits um Joghurtbecher

er Lebensmittelhersteller Danone steht erneut wegen seines Activia-Joghurts in der Kritik. Der Konzern betreibe mit seinen Werbebotschaften für die neue Activia-Verpackung “Verbrauchertäuschung”, erklärte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Dienstag und kündigte eine Klage gegen Danone an. In der Werbung für die von dem Unternehmen als “umweltfreundlicher” bezeichneten Joghurtbecher aus einem Biokunststoff verfolge Danone eine “gezielt verzerrende Kommunikationsstrategie”.

Berlin > Der Lebensmittelhersteller Danone steht erneut wegen seines Activia-Joghurts in der Kritik. Der Konzern betreibe mit seinen Werbebotschaften für die neue Activia-Verpackung “Verbrauchertäuschung”, erklärte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Dienstag und kündigte eine Klage gegen Danone an. In der Werbung für die von dem Unternehmen als “umweltfreundlicher” bezeichneten Joghurtbecher aus einem Biokunststoff verfolge Danone eine “gezielt verzerrende Kommunikationsstrategie”.

Die Joghurtbecher sind aus Polymilchsäure (PLA), die auf der Basis von Mais hergestellt wird. In seinen Mitteilungen zu den PLA-Bechern, die seit April verwendet werden, bezieht sich Danone auf eine Untersuchung des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU). Dieses hatte die Verpackungen im Bezug auf ihre Ökobilanz untersucht. “Diese Ökobilanz bestätigt, dass der PLA-Becher im Vergleich zum bisher verwendeten Becher aus Polystyrol 25 Prozent weniger Treibhausgas erzeugt. Darüber hinaus ließ sich der Verbrauch an fossilen Rohstoffen um 43 Prozent senken”, schreibt Danone in einer Mitteilung.

Die Wissenschaftler des IFEU kommen in ihrer Untersuchung allerdings auch zu dem Schluss, dass eine Fokussierung auf diese beiden Umweltziele – Klimawandel und fossiler Ressourcenverbrauch – “nicht dem ganzheitlichen Ansatz” entspreche, wie ihn das Umweltbundesamt in seinen Analysen zur Ökobilanz vorsieht. Darüber hinaus weise die neue Verpackung Nachteile im Bezug auf vier andere untersuchte Kategorien auf, darunter Feinstaub und Beanspruchung von Naturraum.

“Der vermeintlich grüne Schein vom neuen Activia-Becher verblasst beim Lesen der Ökobilanz sehr schnell”, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch erklärte, der Becher sei “weder umweltfreundlicher als der alte, noch wird er recyclet”.

Die Umwelthilfe mahnte Danone deshalb nach eigenen Angaben wegen irreführender Werbung ab. Nachdem der Konzern sich aber geweigert habe, eine entsprechende Unterlassungserklärung zu unterschreiben, “wird die DUH nunmehr auf dem Klageweg die rechtliche Klärung vor Gericht herbeiführen”.

Zuletzt war Danone im März wegen seines “Activia”-Joghurts in die Kritik geraten. Foodwatch hatte dem Unternehmen damals eine “Werbelüge” vorgeworfen, weil es in seiner Werbung für den Joghurt größere Effekte auf die Verdauung vermittle als dieser tatsächlich erreiche. Danone hatte diese Vorwürfe als “unsachlich” zurückgewiesen.


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