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Kritik an Zulassung weiterer Genmais-Sorte in der EU

Brüssel > Die Zulassung einer weiteren gentechnisch veränderten Maissorte in der Europäischen Union unter anderem für die Lebensmittelproduktion stößt auf Kritik. Das Münchener Institut Testbiotech forderte die EU-Kommission am Mittwoch in einer Erklärung auf, die Zulassung der Maissorte zu überprüfen. Mögliche Gesundheitsrisiken durch den Mais des Unternehmens Monsanto seien nicht ausreichend geklärt worden.

Die EU-Kommission hatte die Zulassung der Maissorte MON 89034 × MON 88017 am 17. Juni im Amtsblatt der EU veröffentlicht – “völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit”, wie Testbiotech kritisierte. Der Mais darf demnach für die Produktion von Lebens- und Futtermitteln verwendet werden. Die EU-Kommission konnte die Entscheidung treffen, nachdem die EU-Mitgliedsländer sich Mitte März nicht auf eine gemeinsame Haltung über die Zulassung der Maissorte einigen konnten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte die Erzeugnisse zuvor für unbedenklich erklärt. Deutschland sprach sich für die Zulassung der Produkte aus.

“Es handelt sich um einen Mais, der drei verschiedene Insektengifte produziert und zugleich gegen das Unkraut-Vernichtungsmittel Roundup resistent gemacht wurde”, teilte Testbiotech mit. Der Mais produziert demnach ein künstliches Insektengift, das aus mehreren natürlicherweise vorkommenden Insektengiften zusammengesetzt wurde. “Seine Risikobewertung ist deswegen besonders problematisch, insbesondere weil dieses Gift in Kombination mit anderen Insektengiften in einer Pflanze produziert wird.”

Die EFSA habe jedoch darauf verzichtet, durch Fütterungsversuche den Mais auf mögliche Gesundheitsrisiken zu überprüfen, bemängelte Testbiotech. Gemeinsam mit der Organisation Genewatch UK reichte das Münchner Institut nach eigenen Angaben einen Antrag bei der EU-Kommission ein, um die Zulassung der Maissorte überprüfen zu lassen.


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