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Buch: Nachhaltigkeitsstrategien in Politik und Wirtschaft

Die nachhaltige Entwicklung unserer Zukunft verlangt ein Zusammenwirken von Politik, Gesellschaft und insbesondere auch der Privatwirtschaft. Um die ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen gemeinsam zu lösen, sind innovative und kooperative Regelungsformen und Politikansätze notwendig. Im oekom-Verlag ist zu diesem Thema das Buch: „Nachhaltigkeitsstrategie in Politik und Wirtschaft – Treiber für Innovation und Kooperation?“ erschienen. Das Buch basiert auf einem gleichnamigen Projekt, einer Literaturanalyse, durchgeführt im Rahmen der Forschungsreihe „Innovationspolitische Handlungsfelder für die nachhaltige Entwicklung“. Die Autoren untersuchen wie staatliche und unternehmerische Akteure zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung beitragen und wie sie dabei interagieren.

München > Die nachhaltige Entwicklung unserer Zukunft verlangt ein Zusammenwirken von Politik, Gesellschaft und insbesondere auch der Privatwirtschaft. Um die ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen gemeinsam zu lösen, sind innovative und kooperative Regelungsformen und Politikansätze notwendig. Im oekom-Verlag ist zu diesem Thema das Buch: „Nachhaltigkeitsstrategie in Politik und Wirtschaft – Treiber für Innovation und Kooperation?“ erschienen. Das Buch basiert auf einem gleichnamigen Projekt, einer Literaturanalyse, durchgeführt im Rahmen der Forschungsreihe „Innovationspolitische Handlungsfelder für die nachhaltige Entwicklung“. Die Autoren Jutta Knopf (adelphi), Rainer Quitzow (FFU), Ester Hoffmann (IÖW) und Maja Rotter (IÖW) untersuchen wie staatliche und unternehmerische Akteure zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung beitragen und wie sie dabei interagieren.

Im ersten Teil wird die politische Dimension auf den Ebenen Bundesland, Deutschland und Europa analysiert. Auf Länderebene wurde Bayern als beispielhaft für seine Nachhaltigkeitspolitik herausgegriffen. Auch wenn die Nachhaltigkeitsstrategie des Freistaats revisionsbedürftig ist, dient sie dennoch anderen Bundesländern als Vorbild. Diese Strategie hat die Institutionen „Umweltpakt“, „Kommunale Agenda 21“ und „Klimaschutzstrategie“ hervorgebracht. In ihnen wird die übergeordnete Strategie sichtbar und konkret, mit dem Ergebnis, dass sie einen nachprüfbaren Beitrag zur Nachhaltigkeit in Bayern geleistet haben. Die Autoren stellen die drei Institutionen vor und beleuchten ihren Einfluss auf die bayerische Nachhaltigkeitsstrategie. So wird deutlich, dass sie nicht das Ergebnis des allgemeinen und noch nicht abgeschlossenen Strategieprozesses sind, sondern dass sie parallel entwickelt wurden. Auf nationaler Ebene steht im Vordergrund, wie Nachhaltigkeitskonzepte von Unternehmen in die deutsche Nachhaltigkeitspolitik eingebunden werden können. Hier hat sich die Verknüpfung von CSR und nachhaltiger Entwicklung durch die Bundesregierung als besonders charakteristisch gezeigt. Deutlich wird auch die herausragende Bedeutung des privatwirtschaftlichen Sektors für eine nachhaltige Entwicklung. Es zeigt sich eine Vielzahl übereinstimmender Inhalte in den politischen und unternehmerischen Konzepten. Gleichzeitig fordern Unternehmen von der Bundesregierung eine stärkere Berücksichtigung der ökonomischen Dimension sowie die unbedingte Notwendigkeit freiwilliger Nachhaltigkeitsstrategien. Auf europäischer Ebene werden beispielhaft drei Programme der EU-Innovationspolitik untersucht. Explizit werden die komplementären Rahmenprogramme „CIP“ und „FP7“ dargestellt. FP7 als Forschungs- und Entwicklungsprogramm zur Bereitstellung von Fördermitteln und das anschließende CIP zur Förderung der späteren Innovationsphase bis hin zur Markteinführung.

Nachhaltigkeitskonzepte aus unternehmerischer Sicht werden exemplarisch anhand der drei Unternehmen GLS-Bank, Nokia und Philips in Tiefenfallstudien untersucht. Im anschließenden Kapitel werden die Ergebnisse mit weiteren Kurzfallstudien verknüpft. Dabei lassen sich Veränderungen im Nachhaltigkeitsverständnis feststellen. Im Kern unternehmerischer Nachhaltigkeitspolitik stehen klimarelevante Aspekte, zunehmend gewinnen aber auch soziale Aspekte an Bedeutung und eine umfängliche Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette. Betrachtet wird auch der unternehmerische Blickwinkel auf die eigenen Nachhaltigkeitsprogramme. Nach wie vor dominant ist das Risikomanagement, also die Berücksichtigung ökologischer Aspekte als Abschätzung von Risiken durch die Gesetzgebung, Regulierungen oder Kampagnen von NGOs. Diese Logik weicht teilweise dem Blick auf die Chancen. Nachhaltigkeitsmanagement als Chance für Innovationen und neue Geschäftsmodelle. Es zeigen sich aber auch institutionelle Neuerungen, beispielsweise die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmenspolitik oder die Bildung von Initiativen auch mit außenstehenden Akteuren wie beispielsweise NGOs.

Abschließend beschäftigen sich die Autoren mit dem Zusammenwirken von Staat und Politik als Partner im Dienste der Nachhaltigkeit. Neben den Potenzialen einer Zusammenarbeit werden ebenso die Probleme behandelt, beispielsweise die Frage der demokratischen Legitimation und Kontrolle.

„Nachhaltigkeitsstrategien in Politik und Wirtschaft – Treiber für Innovation und Kooperation?

Oekom-Verlag München 2011, ISBN 978-3-86581-265-0, 34,95 EUR


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