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Wenig nachhaltige Investmentkampagne gewinnt Deutschen PR-Preis 2011

Die internetbasierte Kampagne “Investmentfonds. Nur für alle.” hat den Internationalen Deutschen PR-Preis 2011 erhalten. Getragen wird die Kampagne vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management. Sie will bisher nicht als Anleger engagierte Bürger gewinnen – und kommt dabei ohne Informationen zu Nachhaltigkeit und kritischen Anlegerthemen aus. Diskutieren Sie mit uns: Ist das Aufklärung?

Frankfurt > Die internetbasierte Kampagne “Investmentfonds. Nur für alle.” hat den Internationalen Deutschen PR-Preis 2011 erhalten. Getragen wird die Kampagne vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management. Die Website soll Bürgern das für Finanzentscheidungen notwendige Rüstzeug vermitteln. Themen wie „Nachhaltigkeit“ oder „Social Responsible Investment“ gehört offensichtlich nicht zu diesem notwendigen Rüstzeug. Wer auf der Website nur-fuer-alle.de das Thema „Nachhaltigkeit“ sucht, stößt auf eine kurze Erwähnung in einem Beitrag über Investmentfonds. Im Glossar und ansonsten: Fehlanzeige. Auch andere Fragen zur ethischen Verantwortung der Branche oder der Beratungsqualität thematisiert die Website nicht. Dennoch erklärt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter: “Der Preis bestärkt uns darin, den eingeschlagenen Weg der bürgernahen Aufklärung über Finanzthemen und Geldanlage weiter zu beschreiten.”

BVI-Pressesprecher Panagiotis Siskos erklärte dazu gegenüber CSR NEWS, die Kampagne habe einen bewusst breiten Ansatz gewählt und beschränke sich auf grundlegende Informationen für Bürger, die bisher keine Anleger sind. Die sollen überzeugt und nicht mit einem Zuviel an Informationen überfordert werden. Das Thema Nachhaltigkeit spiele ansonsten im BVI durchaus eine Rolle.

Die übersichtliche und gut animierte Information zu Finanzprodukten ist eine offensichtliche Stärke der Kampagne.

Dennoch:

  • Spielt die Möglichkeit eines ethisch verantwortlichen und zukunftsorientierten Investments für potentielle Neuanleger wirklich eine so geringe Rolle, dass der BVI darüber nicht informieren muss?
  • Kann eine Kampagne, die kritische Themen ausspart, das Attribut „bürgernahe Aufklärung“ für sich in Anspruch nehmen?
  • Was kann ein Verband wie der BVI tun, um seiner Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen?

Diskutieren Sie mit uns! Den Einstieg zu der Diskussion finden Sie unter den NEWS auf der Startseite der XING-Gruppe CSR Professional.


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