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Foodwatch: Investmentbanken tragen Mitschuld an Hungersnöten

Berlin > Investmentbanken sowie Verwalter von Pensionsfonds und Versicherungen tragen nach Ansicht der Verbraucherorganisation Foodwatch eine Mitschuld an Hungersnöten in den ärmsten Ländern der Welt. Spekulationen mit Agrar-Rohstoffen trieben die Nahrungsmittelpreise in die Höhe, erklärte Foodwatch am Dienstag bei der Vorstellung des Berichts “Die Hungermacher”. Die Deutsche Bank solle mit gutem Beispiel vorangehen und aus der Spekulation mit Nahrungsmitteln aussteigen, forderte Foodwatch in einem offenen Brief an Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.

Die Banken kassierten Gebühren und könnten mit ihren hochspekulativen Wetten nur gewinnen, während die Ärmsten der Armen, die mit diesen Finanzprodukten überhaupt nichts zu tun hätten, ihr Essen nicht mehr bezahlten könnten. “Die unverantwortliche Zockerei im globalen Rohstoff-Kasino muss durch klare Spielregeln eingedämmt werden”, forderte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. Verbraucher könnten die Forderungen an den Deutsche-Bank-Chef unterstützen, indem sie sich an einer E-Mail-Aktion unter der Webadresse www.haende-weg-vom-acker-mann.de beteiligten.

Die Banken dürften sich einer effektiven staatlichen Regulierung nicht länger entgegenstellen, kritisierte Foodwatch. Vielmehr müssten sie Regulierungen aktiv unterstützen, um den schädlichen Einfluss von Nahrungsmittelspekulationen zu verhindern. Auf europäischer Ebene müssten institutionelle Anleger wie Pensionsfonds, Versicherungen und Stiftungen vom Handel mit Rohstoffderivaten ausgeschlossen werden. Für Publikumsfonds müssten Anlagen in Agrar- und Energierohstoffe tabu sein. Noch besser sei ein völliges Verbot von Publikumsfonds, die allen Anlegern offen stehen, sowie von Zertifikaten für Rohstoffe.


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