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Auto: CO2-Ausstoß made in Germany

Verkehr ist für 30 Prozent der europäischen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Während in anderen Sektoren die Emissionen rückläufig sind, sind sie im Verkehrssektor seit 1990 um 29 Prozent gestiegen, die Produktion nicht berücksichtigt. Ergebnisse, die der Verkehrsverband Transport & Environment (T&E) in seiner jüngsten Studie zur Entwicklung der CO2-Emissionen durch Automobile berichtet. Die deutsche Automobilindustrie und die deutschen Autofahrer machen darin keine gute Figur.

Brüssel > Verkehr ist für 30 Prozent der europäischen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Während in anderen Sektoren die Emissionen rückläufig sind, sind sie im Verkehrssektor seit 1990 um 29 Prozent gestiegen, die Produktion nicht berücksichtigt. Ergebnisse, die der in Brüssel ansässige Verkehrsverband Transport & Environment (T&E) in seiner jüngsten Studie zur Entwicklung der CO2-Emissionen durch Automobile berichtet. Die deutsche Automobilindustrie und die deutschen Autofahrer machen darin keine gute Figur.

Im letzten Jahr sind deutliche Fortschritte auf dem Weg der Emissionsreduzierung erzielt worden. So ging der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch aller in Europa zugelassenen Pkw um vier Prozent zurück, der durchschnittliche CO2-Ausstoß von Neuwagen lag 2010 bei 140 Gramm pro Kilometer. Als Grund für die deutlichen Reduzierungen sieht T&E vor allem die EU weite Festlegung von Flottengrenzwerten für den CO2-Ausstoß. Dennoch sind die Fahrzeugpreise, anders als von der Automobilindustrie prognostiziert, nicht gestiegen, sondern um durchschnittlich 2,5 Prozent zurückgegangen.

Wird der Blick auf Deutschland gerichtet, trübt sich das Bild schnell ein. Mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 151 Gramm belegt Deutschland Platz 22 von 27 untersuchten EU Ländern. Länder wie Dänemark haben ihre Hausaufgaben gemacht, entsprechende Bonus-Malus-Systeme eingeführt und die Emissionen deutlich zurückfahren können, auf durchschnittlich 127 Gramm. Erstaunlich für ein Land mit weltweit bedeutenden Herstellern. Tatsächlich kann nur Volkswagen eine deutliche Verbesserung seines Flottenverbrauchs vorweisen, minus 6,2 Prozent, belegt damit aber trotzdem nur Platz 9. Die rote Laterne hält Daimler in der Hand mit einem Flottenwert von 161 Gramm pro Kilometer. Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe: „Während französische und italienische Autobauer die EU-Klimaschutzwerte unterbieten, gefallen sich deutsche Autohersteller in der Rolle von Klimaschutz-Rambos. Der europäische Vergleich zeigt: Nachhaltigkeit, Luftreinhaltung und sparsamer Spritverbrauch finden sich nur in wenigen Produkten, ansonsten dominiert die Selbstbeweihräucherung“. Dazu trägt unter anderem auch die Dienstwagenbesteuerung bei, so Resch. „Im Gegensatz zu anderen EU-Mitgliedsstaaten wie Dänemark oder Frankreich gibt es bei uns keine nennenswerten Anreize, sich für einen spritsparenden Neuwagen zu entscheiden“, ergänzt Dorothee Saar, Leiterin der Verkehrsbereich bei der Deutschen Umwelthilfe. „Die CO2-basierte Kfz-Steuer ist dazu viel zu schwach ausgestaltet und die Besteuerung von Dienstwagen führt zu beispiellosen Fehlanreizen und fördert geradezu schwere und Sprit schluckende Modelle“.

Der komplette Report „How clean are Europe’s Cars?“ ist auf der Website von Transport & Environment verfügbar.


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