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GFK Global Green Index – Wie grün denken und handeln Verbraucher?

Beim Einkauf achtet die Mehrheit der deutschen Bevölkerung noch nicht auf umweltschonende Herstellung, auf Bio-Siegel und Nachhaltigkeit. Wenn es jedoch um die Entsorgung der Verpackung geht, zeigt sich das Umweltbewusstsein der Deutschen – 80 Prozent der Bevölkerung trennt Müll aus Überzeugung. Ergebnisse des neuen „Global Green Index“, mit dem die GfK Marktforschung ein umfangreiches Bild über das Umweltbewusstsein in zentralen Dimensionen ermittelt.

Nürnberg > Beim Einkauf achtet die Mehrheit der deutschen Bevölkerung noch nicht auf umweltschonende Herstellung, auf Bio-Siegel und Nachhaltigkeit. Wenn es jedoch um die Entsorgung der Verpackung geht, zeigt sich das Umweltbewusstsein der Deutschen – 80 Prozent der Bevölkerung trennt Müll aus Überzeugung. Ergebnisse des neuen „Global Green Index“, mit dem die GfK Marktforschung ein umfangreiches Bild über das Umweltbewusstsein in zentralen Dimensionen ermittelt.

Beim Thema nachhaltiger Konsum tritt die Umwelt häufig zugunsten von Kosten-Nutzen-Überlegungen der Verbraucher in den Hintergrund. In anderen Bereichen wie der nationalen Energieversorgung oder Abfall/Recycling besitzen die Deutschen dagegen ein deutlich höheres Umweltbewusstsein. Die GfK ermittelt seit August 2011 mit dem „Global Green Index“ das Umweltbewusstsein der deutschen Bevölkerung in zentralen Bereichen wie beispielsweise Konsum, Energie, Abfall, Mobilität und Tourismus. Dazu wurden 2000 persönliche Interviews durchgeführt und die Ergebnisse in einem Indexwert verdichtet. Der aktuelle Wert von 90,6 in einem Wertebereich zwischen 0 und 200 zeigt noch deutliches Potenzial für mehr Umweltbewusstsein.

Einzelne Bereiche weisen allerdings deutlich bessere Werte auf, wie etwa die Energieversorgung. Über 70 Prozent sind bereit, den Ausbau der deutschen Stromnetze in ihrer unmittelbaren Umgebung zu akzeptieren, wenn sie dadurch einen Beitrag zum Atomausstieg leisten können. Grundsätzlich sind sogar über 80 Prozent der Meinung, dass die Nutzung von Kernkraftwerken aufgrund ungeklärter Endlagerproblematik dauerhaft nicht zu verantworten ist. Auch die oft thematisierte Sicherstellung der Stromversorgung ist nur für eine Minderheit ein Argument, die Kernenergie auch künftig zu nutzen. Im Gegenteil: Fast 70 Prozent glauben, dass erneuerbare Energien wie Sonne und Windkraft die Kernenergie komplett ablösen können.

Großes Hemmnis in allen Bereichen sind zusätzliche Kosten. Zwar signalisiert noch jeder zweite Verbraucher die Bereitschaft mehr Geld für Produkte auszugeben, wenn die Herstellung oder der Verbrauch weniger belastend für die Umwelt ist, in anderen Bereichen sinkt diese Neigung jedoch deutlich. So halten sich die Deutschen mit über 80 Prozent beim Thema Abfallvermeidung und Recycling für sehr vorbildlich, für umweltgerechte Entsorgung tiefer in die Tasche zu greifen können sich dagegen nur rund 30 Prozent vorstellen. Ein ähnliches Bild bei der Energieversorgung im Haushalt. Grundsätzlich zeigen sich etwa 60 Prozent bereit mehr Geld für energieeffiziente Geräte auszugeben, etwa 80 Prozent erwarten von Energieeffizienzmaßnahmen aber einen spürbaren wirtschaftlichen Nutzen. Auch in den Bereichen Mobilität und Tourismus spielen Kosten- und Nutzenüberlegungen für die Verbraucher eine entscheidende Rolle. Eine Erhöhung der Kfz-Steuer, wenn diese für den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel genutzt wird, würden gut 50 Prozent befürworten. Immerhin jeder Dritte verzichtet bereits öfter auf sein Auto und nutzt alternative Fortbewegungsmöglichkeiten. Bei der Buchung von Urlaubsreisen stehen für die meisten Deutschen Umweltaspekte dagegen noch im Hintergrund. Nur 20 Prozent suchen gezielt nach Urlaubszielen mit umweltorientierten Angeboten. Aktives Engagement für den Umweltschutz zeigt nur eine Minderheit der Verbraucher. Lediglich 14 Prozent der Deutschen unterstützen regelmäßig Naturschutzorganisationen, 15 Prozent beteiligen sich aktiv an Umweltprojekten in der eigenen Region.

Werte der einzelnen Indikatoren des Global Green Index (Wertebereich zwischen 0 und 200 Punkten)

  • Konsum und Produktion  60,0
  • Energieversorgung  149,3
  • Abfall/Recycling  171,9
  • Energie im Haushalt  35,0
  • Mobilität  110,8
  • Tourismus  39,2
  • Engagement für Umweltschutz  20,5
  • GfK Global Green Index  90,6

 

Für die Bildung des GfK Global Green Index wurden die Einzelindizes zu einem Gesamtwert zusammengefasst. Da die Einzelindikatoren unterschiedlich ausgeprägt sind, zeigt sich, dass es trotz positiver Einzelbewertungen in der Summe noch deutliche Steigerungspotenziale gibt. Der „Global Green Index“ wurde in diesem Herbst erstmalig erstellt und wird nun jährlich veröffentlicht.

 


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