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Nachhaltiger Messebau: Zertifikate sollen Transparenz schaffen

Ob in kleinen Kojen oder auf hunderten von Quadratmetern, kaum ein produzierendes Unternehmen kann darauf verzichten seine Produkte auf nationalen und internationalen Messen zu präsentieren. Im Zuge ganzheitlicher CSR-Strategien steht immer öfter auch der Messebau auf dem Prüfstand. Die Verbände reagieren mit Zertifikaten und wollen Transparenz schaffen.

Köln > Ob in kleinen Kojen oder auf hunderten von Quadratmetern, kaum ein produzierendes Unternehmen kann darauf verzichten seine Produkte auf nationalen und internationalen Messen zu präsentieren. Im Zuge ganzheitlicher CSR-Strategien steht immer öfter auch der Messebau auf dem Prüfstand. Die Verbände reagieren mit Zertifikaten und wollen Transparenz schaffen.

Der Verband der Messebauer FAMAB hat sich das Thema Nachhaltigkeit seit längerem auf die Fahnen geschrieben und das Zertifikat „Sustainable Company“ entwickelt. Im Rahmen ihrer Jahrestagung wurde kürzlich sechs weiteren Anbietern das Zertifikat verliehen, nach dem im Juni die ersten fünf Projekte ausgezeichnet wurden. „Mit dem Zertifikat hat es sich der FAMAB zur Aufgabe gemacht, die nachhaltige Unternehmensführung in der direkten Wirtschaftskommunikation zu stärken. Durch das Zertifikat sind Auftraggeber in der Lage nachhaltiges Handeln substantiell bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen“, so Michael Kuhn, im Vorstand des FAMAB für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich. Begonnen hat alles mit einem Arbeitskreis Nachhaltigkeit, weil immer mehr Messebauer von ihren Kunden auf das Thema angesprochen wurden. Gemeinsam mit den Partnern CO2OL und Viabono wurde die Idee eines branchenspezifischen Zertifikats entwickelt. Es sollte sich stetig weiterentwickeln lassen und für mehr Transparenz bei der Auftragsvergabe sorgen. Elf nachhaltigkeitsrelevante Unternehmensbereiche wurden für den Standard identifiziert. Dazu gehören die CO2-Bilanz ebenso wie die Abfallentsorgung, der Materialeinkauf aber auch soziale Aspekte der Mitarbeiterverantwortung. Zwar haben die einzelnen Kriterien unterschiedliches Gewicht, letztlich darf sich ein Unternehmen aber nur mit dem Zertifikat schmücken wenn es in den Kernbereichen „State of the art“ ist. „Was nach außen durch das Sigent zu erkennen ist, zeigt auch nach innen nachhaltige Wirkung, das spiegel uns die zertifizierten Unternehmen wider“, so FAMAB-Geschäftsführerin Elfie Adler. „Mitarbeiter der Unternehmen begeben sich auf die Suche nach den kleine und großen Möglichkeiten, das eigene Unternehmen noch nachhaltiger zu machen“. Mit dem Schweizer Verband expo+event wurde inzwischen eine Kooperation geschlossen um das Zertifikat auch international zu verankern.

Schon etwas länger auf dem Markt ist der Green Globe, ursprünglich für die Tourismusindustrie entwickelt, wurde die Zertifizierung in Zusammenarbeit mit dem Messe-Institut auf den Messebau ausgeweitet. Zu den 300 bestehenden CSR-Indikatoren werden für die Zertifizierung weitere messespezifische Anforderungen berücksichtigt. Um das EXPOeco Zertifikat zu bekommen muss ein Unternehmen mindestens 51 Prozent der Kriterien erfüllen und jährlich erneut unter Beweis stellen. Eine ausführlichere Broschüre bietet das Messe-Institut zum Download an.

Wie die Nachhaltigkeits-Bewertung einer Veranstaltung konkret aussehen kann, macht FAMAB vor. Für den jährlich stattfindenden Adam&Eva Award hat der Verband Details zur Kongressplanung und eine ausführliche CO2-Bilanz veröffentlicht, 152.975 Tonnen klimaschädlicher CO2-Emissionen sind durch die Veranstaltung verursacht worden.

Lesen Sie auf CSR NEWS auch den Beitrag von Gerrit Jessen über die Zertifizierung von Events nach ISO 20121.


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