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Vorstandsrücktritt: Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik in der Krise

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE), der Hochschullehrer Albert Löhr, ist zurückgetreten. Der Rücktritt erfolgte wenige Tage nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Dort hatten die Mitglieder gegen eine vom Vorstand vorgeschlagene Erhöhung der Mitgliedergebühren gestimmt.

Zittau > Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE), der Hochschullehrer Albert Löhr, ist zurückgetreten. Das gab der wirtschaftsethische Verband gestern bekannt. Der Rücktritt erfolgte wenige Tage nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 19. November in Düsseldorf. Dort hatten die Mitglieder gegen eine vom Vorstand vorgeschlagene Erhöhung der Mitgliedergebühren gestimmt. Als Konsequenz aus dieser Entscheidung müssen im kommenden Jahr Ausgaben deutlich reduziert und Tätigkeitsbereiche eingestellt werden.

Albrecht Löhr gehörte dem DNWE seit dessen Gründung an und hatte den Vorsitz seit 2001 inne. Mit ihm gemeinsam trat ein weiteres Vorstandsmitglied, der Hochschullehrer Michael Aßländer, zurück. Aßländer gehörte dem Vorstand seit 2005 an und ist Mitherausgeber des DNWE-Mitgliedermagazins „Forum Wirtschaftsethik“. Beide bleiben dem Verein als Mitglieder verbunden.

Auf der außerordentlichen Versammlung hatten die etwa 50 anwesenden Mitglieder zugleich mit der Ablehnung der Beitragserhöhung für ein „Sparszenario“ gestimmt, das unter anderem die Aufgabe der hauptamtlich geführten Geschäftsstelle und die Einstellung der Print-Publikation FORUM Wirtschaftsethik vorsieht. In der offenen Diskussion sprachen sich viele dafür aus, durch Einsparungen im kommenden Jahr die Grundlage für eine strukturelle Erneuerung in den Folgejahren zu schaffen. Dabei könnten die Stärkung der ehrenamtlichen Mitarbeit im DNWE und ein verbesserter Dialog zwischen den Netzwerkmitgliedern wichtige Aufgaben sein, hieß es in der Gesprächsrunde. Der verbleibende Vorstand kündigte nun die Umsetzung der Mitgliederbeschlüsse an.
Das im Mai 1993 gegründete Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik vereinigt über 600 persönliche Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verbänden und Kirchen sowie Unternehmensmitglieder. Es will den Austausch über ethische Fragen des Wirtschaftens fördern und zu einer ethischen Orientierung wirtschaftlichen Handeln beitragen. Die Netzwerkarbeit geschieht überwiegend in Regionalforen und auf einer Jahrestagung. Das DNWE ist Mitglied im European Business Ethics Network (EBEN).

Weitere Informationen im Internet:
www.dnwe.de


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