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Next Generation: Die Zukunft ist grün.

Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sind für die zukünftige Entscheider-Generation in Europa die wichtigsten Faktoren zur Erreichung einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Ergebnis einer Studie unter 1100 Studierenden aus neun europäischen Ländern. Um diese Ziele zu erreichen müssten die Bürger mehr Verantwortung übernehmen und ihr Verhalten ändern.

Hamburg > Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sind für die zukünftige Entscheider-Generation in Europa die wichtigsten Faktoren zur Erreichung einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Ergebnis einer Studie unter 1100 Studierenden aus neun europäischen Ländern. Um diese Ziele zu erreichen, müssten die Bürger mehr Verantwortung übernehmen und ihr Verhalten ändern.

Rund 72 Prozent der Befragten sind an Umweltthemen interessiert und halten den Umwelt- und Klimaschutz für die bedeutendste gesellschaftliche Herausforderung der Zukunft. Berücksichtigen muss man bei diesem Wert allerdings, dass die Befragten aus Studiengängen stammten, die sich speziell mit Nachhaltigkeitsthemen befassen. Sie kamen aus Österreich, der Schweiz, Dänemark, Norwegen, Deutschland, Spanien, Frankreich, Polen und Belgien; zusätzlich zur Untersuchung wurden jeweils zwei Studenten aus jedem Land ausgewählt, die die Ergebnisse in einem Colloquium diskutierten und ein Memorandum zur nachhaltigen Stadtentwicklung erarbeiteten. Professor Werner Beba, Leiter des CC4E und verantwortlich für die Studie: „Bei der ‚Next Generation’ ist die Bedeutung von Umweltorientierung und Nachhaltigkeit als wesentliche Zukunftsaufgabe klar verankert. Die Studie zeigt auch, dass es in den wichtigsten Bereichen eine städteübergreifende gemeinsame Auffassung gibt. Allerdings müssen die bisherigen Anstrengungen auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt deutlich verstärkt werden“. Denn eines zeigt die Studie auch, zwar waren sich die Studenten europaweit einig bei der Bedeutung von Klima- und Umweltschutz, bei der Beurteilung ihrer eigenen Stadt überwog jedoch die Skepsis. Nur 13 Prozent sehen sehr gute und 43 Prozent gute Chancen und Perspektiven für die Nachhaltigkeits-Entwicklung ihrer eigenen Stadt. Ein Großteil fordert, die Nachhaltigkeitsanstrengungen in ihrer Stadt zu verstärken. Dabei haben die Studenten auch gesellschaftliche Aspekte im Blick, die Verbesserung von Bildung, einen Ausgleich sozialer Gerechtigkeit und die Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit sind ebenso relevante Themen wie der Umweltschutz.

Ein differenziertes Bild ergibt sich bei den konkreten Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Ressourcenschonung und der Ausbau erneuerbarer Energien gelten als die bedeutendsten Handlungsfelder. Interessant ist in diesem Zusammenhang die europaweit unterschiedliche Haltung zur Kernkraft. Durchschnittlich 40 Prozent halten die Abschaltung von Kernkraftwerken für sehr bedeutsam, allerdings lohnt hier ein genauer Blick. Immerhin 58 Prozent der Studenten aus Hamburg sind dieser Meinung während ihre Kommilitonen aus Paris oder Warschau nur mit knapp über 20 Prozent eine Abschaltung für wichtig erachten. Das Ergebnis spiegelt die unterschiedliche Bewertung nuklearer Risiken in den Städten Europas wieder. Einigkeit herrscht hingegen wieder bei Themen wie Abfallwirtschaft, nachhaltige Mobilitätskonzepte und soziale Gerechtigkeit. Auffällig ist auch das Thema Energieeffizienz, nur 43 Prozent halten sie für sehr bedeutend, obwohl ihre Potenziale als wesentlich für den Klimaschutz gelten. Wie lassen sich die Maßnahmen umsetzen? Die nationalen Regierungen, kommunale Entscheidungsträger und die Medien werden als wichtigste gesellschaftliche Kräfte genannt, um eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Ohne eine Verhaltensänderung der Bürger geht es jedoch nicht, meinen fast 80 Prozent der Studenten. Dazu sollte das Thema Nachhaltigkeit einen festen Platz in den Lehrplänen von Schulen und Universitäten haben, formulierten die Studenten eine Aufgabe in ihrem Memorandum. Felix Kalkowsky, teilnehmender Student aus Deutschland: „Es ist wichtig zu verstehen, dass Nachhaltigkeit kein endliches Ziel, sondern ein kontinuierlicher Prozess ist“.

Initiiert wurde das Projekt „Green Capital of Tomorrow – the next generation perspective” von Siemens, realisiert durch das Competence Center für Erneuerbare Energien (CC4E) und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit Unterstützung der diesjährigen Umwelthauptstadt Hamburg. Weitere Informationen gibt es hier.

 


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