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Der öffentliche Einkaufskorb wird nachhaltiger

In dieser Woche hat das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren (BMI) die neu geschaffene „Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung“ offiziell eröffnet. In dieser Rolle arbeitet das Beschaffungsamt darauf hin, nachhaltige Kriterien verstärkt in den öffentlichen Einkauf einzubetten. Zielgruppe sind sowohl Vergabestellen der öffentlichen Hand, als auch potenzielle Bieter aus der Wirtschaft sowie Nichtregierungsorganisationen.

Bonn (csr-news) > In dieser Woche hat das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren (BMI) die neu geschaffene „Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung“ offiziell eröffnet. In dieser Rolle arbeitet das Beschaffungsamt darauf hin, nachhaltige Kriterien verstärkt in den öffentlichen Einkauf einzubetten. Zielgruppe sind sowohl Vergabestellen der öffentlichen Hand als auch potenzielle Bieter aus der Wirtschaft sowie Nichtregierungsorganisationen.
Bereits im Oktober letzten Jahres hat der Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung entschieden, dass das Beschaffungsamt des BMI Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung sein soll. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit mehr sein muss als schöner Schein. Als Einkäufer von Produkten und Dienstleistungen in Höhe von jährlich mehr als 1 Milliarde Euro sieht sich das Beschaffungsamt deshalb als Motor, die öffentliche Beschaffung ökologischer und sozial kompatibler zu gestalten. Begrüßt wird die Bildung der Kompetenzstelle vom Netzwerk für Unternehmensverantwortung CorA. „Die Kompetenzstelle ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um der täglichen Ausbeutung mit Steuergeldern ein Ende zu setzen“, so Volkmar Lübke, Koordinator des Netzwerks.
Nachhaltigkeit in der Praxis umzusetzen stellt viele öffentliche Einkäufer noch vor große Herausforderungen: Welche Nachhaltigkeitskriterien gibt es überhaupt? Wie kann ich sie überprüfen? Was muss ich vergaberechtlich beachten? In einem ersten Schritt wendet sich die Kompetenzstelle deshalb mit ihrem Beratungsangebot, mittels Telefon, E-Mail oder auch persönlich, direkt an die Einkäufer in Bund, Länder und Kommunen. Darüber hinaus werden Schulungen angeboten, mit denen die Kompetenzstelle sensibilisieren und informieren will. Leitfäden und Informationsbroschüren geben darüber hinaus praktische Hilfestellung zur Umsetzung des nachhaltigen Einkaufs an die Hand und ein regelmäßiger Newsletter wird über neuste Entwicklungen informieren. „Unternehmen sollen wissen, dass man mit Nachhaltigkeit Geld verdienen kann. Als Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung unterstützen wir Bieter wie Vergabestellen deshalb darin, messbare Kriterien in öffentliche Vergabeverfahren zu integrieren“, betont Klaus-Peter Tiedtke, Direktor des Beschaffungsamts. „Wir brauchen mehr als Scheingefechte, wenn es um die Umsetzung des Prinzips Nachhaltigkeit geht. Wir brauchen konkrete Lösungswege und einen konkreten Instrumentenkoffer. Beides wollen wir als Kompetenzstelle zur Verfügung stellen.“
Das zweite Standbein der Kompetenzstelle ist eine webbasierte Informationsplattform zur nachhaltigen Beschaffung. Vorhandene Informationsplattformen der Ressorts und Geschäftsbereichsbehörden sollen unter einem zentralen Eingangsportal verknüpft werden, um allen Akteuren der öffentlichen Beschaffung eine Kommunikations- und Vernetzungsdrehscheibe zu bieten. Auf diesem Weg soll ein nationales Expertennetzwerk entstehen – der Austausch mit der Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen ist dafür ausdrücklich erwünscht. Das Netzwerk CorA hat bereits eine weitere konstruktiv-kritische Begleitung zugesagt.
Auch intern geht das Beschaffungsamt erste Schritte in Richtung nachhaltiger Einkauf. Im Rahmen seines Masterplans Nachhaltigkeit hat die Behörde seinen Fuhrpark teilweise auf E-Fahrzeuge umgestellt. Betankt werden diese mit Öko-Strom an der behördeneigenen E-Tankstelle, die ebenfalls in dieser Woche eingeweiht wurde.

Weitere Publikationen:
Broschüre des Umweltbundesamtes

Leitfaden „Buying Green“ der Europäischen Kommission


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