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Unternehmensprogramm für familienbewusste Arbeitszeiten

Berlin (csr-news) > Mit dem Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ setzen sich Bundesfamilienministerium, die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und der DGB für familienfreundlichere Arbeitszeiten ein. Das Programm dient als Informationsplattform mit Studien, Ratgebern und erfolgreichen Praxisbeispielen. Zum gleichnamigen Unternehmenswettbewerb wurden nun die Finalisten für 2012 veröffentlicht.

Berlin (csr-news) > Mit dem Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ setzen sich Bundesfamilienministerium, die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und der DGB für familienfreundlichere Arbeitszeiten ein. Das Programm dient als Informationsplattform mit Studien, Ratgebern und erfolgreichen Praxisbeispielen. Zum gleichnamigen Unternehmenswettbewerb wurden nun die Finalisten für 2012 veröffentlicht.

Auf einer gemeinsamen Tagung zum Thema unterstrichen Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt, die Notwendigkeit familienfreundlicher Arbeitszeitregelungen. Hundt hob die aktive Rolle der Tarif- und Sozialpartner bei der Umsetzung familienbewusster Arbeitszeiten hervor: „Die Unternehmen sind auf Fachkräfte angewiesen – und Fachkräfte brauchen familienfreundliche Arbeitszeiten“. Er verwies auf die schon bestehende große Vielfalt betrieblicher Lösungen. Diese sind teilweise auch Bestandteil des Wettbewerbs „Erfolgsfaktor Familie 2012“. Das Ziel ist es, Erfolgsgeschichten öffentlich zu machen und in die Breite zu tragen. Mehr als 530 Unternehmen haben am Wettbewerb teilgenommen, die 42 besten Konzepte und Maßnahmen haben es nun in die Endrunde geschafft und sind für einen der Preise nominiert. „Die eingegangenen Bewerbungen haben gezeigt, dass die Unternehmen von den Vorteilen einer familienbewussten Personalpolitik absolut überzeugt sind. Viele Teilnehmer haben erfolgreich Maßnahmen eingeführt, die den Beschäftigten auf innovative Weise neben den beruflichen Pflichten Raum für Verantwortung in der Familie lassen“, sagt Stefan Becker von berufundfamilie.

Mit flexibleren Arbeitszeitmodellen können sich Arbeitgeber als besonders attraktiv positionieren. Ein wichtiges Merkmal beim Kampf um Fachkräfte, wie Hundt betont. „Wir haben bei der Schaffung einer familienbewussten Arbeitszeitorganisation schon viel erreicht. Die heutige Arbeitswelt nimmt mehr Rücksicht auf familiäre Notwendigkeiten als jemals zuvor. Aber wir sind uns als Arbeitgeber sehr bewusst, dass es in unserem eigenen Interesse ist, uns nicht mit dem Erreichten zufriedenzugeben“. Vor diesem Hintergrund wurde gemeinsam die Initiative „Familienbewusste Arbeitszeiten“ ins Leben gerufen. Diese will Arbeitgeber motivieren flexiblere Arbeitszeitmodelle anzubieten und stellt ihnen dafür im Rahmen von Förderprogrammen Unterstützung zur Seite.

In welchem Umfang sich Unternehmen in NRW bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie engagieren, hat das „Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik“ an der Universität Münster in einem Forschungsprojekt untersucht. Danach kann NRW auf klare Erfolge verweisen, immerhin 59 Prozent der Befragten sehen in den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung bei flexiblen Arbeitszeitmodellen. Allerdings gibt es auch noch einiges zu tun, den erst 46 Prozent halten NRW in diesem Punkt für ein besonders fortschrittliches Bundesland. Interessant ist, dass wesentlich mehr Befragte vor allem die Landespolitik als den Treiber für familienfreundlichere Arbeitszeiten sehen und weniger die in NRW ansässigen Unternehmen. Eine weitere Erkenntnis der Forschungsstudie: Die Unternehmensgröße spielt einen entscheidenden Einfluss bei der Arbeitszeitgestaltung. So zeigte sich, dass gerade Großunternehmen und Kleinstbetriebe am flexibelsten auf die Anforderungen reagieren. Die kleinen und mittelständischen Betriebe haben die größten Schwierigkeiten mit einem entsprechen Angebot – hier sind vor allem Ansatzpunkte für die Politik, so die Autoren.

Publikationen und weitere Informationen zum Thema:

Bild: Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Prof. Dr. Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)


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