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VW startet Öko-Offensive

Der VW-Konzern blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurück und zeigt sich spendabel. Vorstandschef Winterkorn erhält 17 Millionen Euro, die Mitarbeiter üppige Bonifikationen und auch die Aktionäre erhalten einen Zuschlag. Gleichzeitig will der Konzern zum „ökologischsten Autobauer der Welt“ werden und investiert dafür mehr als 60 Milliarden Euro. Weniger zufrieden reagierte Greenpeace auf das Rekordergebnis.

Wolfsburg (csr-news) > Der VW-Konzern blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurück und zeigt sich spendabel. Vorstandschef Winterkorn erhält 17 Millionen Euro, die Mitarbeiter üppige Bonifikationen und auch die Aktionäre erhalten einen Zuschlag. Gleichzeitig will der Konzern zum „ökologischsten Autobauer der Welt“ werden und investiert dafür mehr als 60 Milliarden Euro. Weniger zufrieden reagierte Greenpeace auf das Rekordergebnis.

Auf der heutigen Bilanzpressekonferenz gab VW bekannt, seinen Umsatz um 25,6 Prozent auf 159,3 Milliarden Euro verbessert zu haben. Der operative Gewinn wuchs um mehr als die Hälfte auf 11,3 Milliarden Euro. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wirft dem Konzern vor, Rekordgewinne auf Kosten der Umwelt zu erzielen. „Volkswagen kann durch effiziente und spritsparende Autos den CO2-Ausstoß seiner Flotte erheblich reduzieren, sagt Karsten Smid, Klimaexperte bei Greenpeace. „Diese Chance hat der Konzern im vergangenen Jahr vertan, weil er seine Spritspartechnik nur vereinzelt und gegen hohen Aufpreis angeboten hat“. Um ihre Argumente zu untermauern, haben die Ökoaktivisten eine eigene Ökobilanz von Volkswagen-Fahrzeugen angefertigt. Ergebnis: Schon heute könnte der Konzern den angepeilten Wert von 120 Gramm CO2/km erreichen. Vorausgesetzt, die verfügbare Spritspartechnologie wie beispielsweise BlueMotion würde ohne Aufpreis serienmäßig in alle Fahrzeuge eingebaut. Bereits seit dem Sommer letzten Jahres hat Greenpeace den Wolfsburger Autobauer ins Visier genommen und wirft ihm eine klimaschädliche Modellpolitik vor. Demnach sollen die präsentierten spritsparenden Kleinwagen nur „Placebos“ entsprechen, der überwiegende Umsatz wird nach wie vor mit „Spritschluckern“ gemacht.

Volkswagen reagierte und präsentierte in der letzten Woche auf dem Genfer Automobilsalon die neue Öko-Offensive. Hintergrund dürfte allerdings vielmehr neuer Druck aus Brüssel sein, die Klimaauflagen für die Automobilindustrie zu verschärfen. „Genf ist der Startschuss für einen grundlegenden ökologischen Umbau des Konzerns“, so Winterkorn. „Unser erklärtes Ziel ist es, Volkswagen auch in ökologischer Hinsicht zum führenden Automobilbauer zu machen“. Konkret nennt Winterkorn die CO2-Emissionen der europäischen Neuwagenflotte, die im Zeitraum 2006-2015 um rund 30 Prozent reduziert werden. Damit würde die Flotte im Jahr 2015 erstmalig die 120 Gramm CO2/km Marke unterschreiten. Winterkorn: „Jede neue Modellgeneration soll im Schnitt um 10 bis 15 Prozent effizienter werden als der Vorgänger“. Erreicht würde dies beispielsweise durch den serienmäßigen Einbau von Effizientechnologien wie „Start/Stopp“. Zudem will der Konzern auch in der Energiegewinnung und Produktion deutlich nachhaltiger werden. Winterkorn: „VW arbeitet nicht nur daran, die umweltfreundlichsten Fahrzeuge zu entwickeln, sondern sie auch so nachhaltig wie möglich zu bauen“. Dazu sollen bis 2018 der Energie- und Wasserverbrauch, Abfälle und Emissionen jeweils um 25 Prozent gesenkt werden. Insgesamt mehr als 60 Milliarden Euro investiert VW in seine Öko-Offensive. Zwei Drittel dieses Investitionsprogramms fließen direkt und indirekt in immer effizientere Fahrzeuge, Antriebe und Technologien sowie in die umweltschonende Produktion, rund 600 Millionen Euro sollen in den Ausbau regenerativer Energien investiert werden.

Publikationen zum Thema:

VW-Geschäftsbericht 2011

VW-Nachhaltigkeitsbericht

Greenpeace „Die dunkle Seite des Volkswagen-Konzerns“


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