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Hausangestellte: eine Risikobranche

Bonn (csr-news) – Auch private Haushalte müssen sich einer unternehmerischen Verantwortung stellen, wenn sie wie solche agieren und Angestellte beschäftigen. Dass es damit weltweit schlecht aussieht, darauf machte der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) heute aufmerksam. Dabei boomt die Branche: Weltweit seien nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) mehr als 100 Millionen Menschen als Hausangestellte in Privathaushalten tätig. In China sind es 20 Millionen, in Indien 6 Millionen und in den Golfstaaten etwa 1 Million. Aber auch in Deutschland nutzen schätzungsweise 4 Millionen Haushalte ihre Dienste, gemeldet seien jedoch nur etwa 40.000. VENRO schätzt, dass hierzulande beispielsweise 150.000 Pflegekräfte ohne Arbeitsgenehmigungen in den Haushalten arbeiten.

Hausarbeit sei unterbewertet und gesetzlich unzureichend geregelt, so VENRO. Hausangestellte seien häufig Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt: etwa extrem langen Arbeitszeiten ohne Pausen, der Einbehaltung von Lohn und körperlichem und sexuellem Missbrauch. Zur Verbesserung der Situation dieser Menschen setzt VENRO auf internationale Standards. Im Sommer 2011 verabschiedete die ILO ein „Übereinkommen für die Rechte von Hausangestellten“. Die Konvention verschafft der Arbeit von Hausangestellten mehr Anerkennung und schützt sie vor Rechtsverletzungen. Damit sie in Kraft tritt, muss die Konvention innerhalb eines Jahres nach Verabschiedung von mindestens zwei Staaten ratifiziert werden. VENRO fordert die Bundesregierung auf, diese Ratifizierung zu leisten.

VENRO-Standpunkt „Menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte“ im Internet


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