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FAQ: Bringt der sea Sustainable Entrepreneurship Award Nachhaltigkeit voran?

Der in der vergangenen Woche in Wien vergebene „sea Sustainable Entrepreneurship Award“ erscheint als ein weiteres Beispiel für eine Nachhaltigkeitsauszeichnung, bei der Ressourcen in die Ausgestaltung der Gala und die PR fließen als den Preisträgern zugutekommen. Das ist nicht nachhaltig: Sustainable Entrepreneurship überzeugt durch Ideen, nicht durch Verpackung. Ein Kommentar von Achim Halfmann.

Der in der vergangenen Woche in Wien vergebene „sea Sustainable Entrepreneurship Award“ erscheint als ein weiteres Beispiel für eine Nachhaltigkeitsauszeichnung, bei der mehr Ressourcen in die Ausgestaltung der Gala und die PR fließen als den Preisträgern zugutekommen. Das ist nicht nachhaltig: Sustainable Entrepreneurship überzeugt durch Ideen, nicht durch Verpackung. Ein Kommentar von Achim Halfmann.

Natürlich brauchen Nachhaltigkeit, gesellschaftliches Engagement und innovative Unternehmen Öffentlichkeit. Denn schließlich sollen gute Beispiele andere zu einem ähnlichen Handeln motivieren. Aber alle Aktivitäten rund um das Thema „CSR“ müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie „echt“ in dem Sinne sind, dass hier der gesellschaftliche Nutzen und nicht ein verbessertes Branding der Akteure im Mittelpunkt steht. Hier wirkt der „sea Sustainable Entrepreneurship Award“ wie ein Preis mit Schieflage, wie eine Auszeichnung mit ziemlich viel Verpackung und einem kleinen Kern. Das belegt etwa die Vergabe des „sea of Excellence“ an den 14-jährige Felix Finkbeiner aus Deutschland für seine Initiative „Plant for the Planet“. Das beeindruckende Engagement des Jugendlichen wird kaum jemand kritisieren. Aber einen 14-Jährigen für sein Lebenswerk zu ehren, hinterlässt schon einen seltsamen Eindruck, auch wenn es aus PR-Sicht ein Eye-Catcher sein mag.

Unter österreichischen Nachhaltigkeitsexperten gilt der sea Award nicht als ein besonders herausragendes Beispiel für einen CSR-Preis. Die Auszeichnung sei stark in Marketing und PR beheimatet, heißt es. Eine inhaltliche Vertiefung in die Materie wird vermisst. Die Gestaltung der Preis-Gala habe mit viel Zeit für deutsche Schlager klassische Klischees bedient. Positiv wurden die 140 Einreichungen im ersten Jahr sowie die hochkarätig besetzte Jury genannt, ebenso die ausführliche Vorstellung der ausgezeichneten Unternehmen. Förderlich wäre eine breitere Trägerschaft aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Vielleicht fände die Preisverleihung dann auch mehr öffentliche Aufmerksamkeit.

Weniger wäre mehr: Weniger Verpackung, mehr Inhalt – und es steigen die Chancen, dass Zeitgenossen unser Nachhaltigkeitsengagement attraktiv und glaubwürdig finden.

Die Auszeichnung im Internet:
www.se-award.org


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