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„Echte“ Unternehmen im ESF-Programm „CSR im Mittelstand“

Für das ESF-Förderprogramm „Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand“ hatten sich elf „echte“ Unternehmen beworben, fünf erhielten einen Zuschlag. Gemeint sind solche Unternehmen, die nicht als Bildungsträger, Consultants oder gemeinnützige Akteure andere qualifizieren, sondern das CSR-Wissen in die eigene Produktion einbringen. Diese beiden gehören dazu:

Berlin (csr-news) Für das ESF-Förderprogramm „Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand“ hatten sich elf „echte“ Unternehmen beworben, fünf erhielten einen Zuschlag. Gemeint sind solche Unternehmen, die nicht als Bildungsträger, Consultants oder gemeinnützige Akteure andere qualifizieren, sondern das CSR-Wissen unmittelbar in die eigene Produktion einbringen. Diese beiden Unternehmen gehören dazu:

Nachhaltigkeit im Kerngeschäft: Max Kroker Bauunternehmung

Nach einer intensiven Wachstumsphase und dem Generationswechsel in der Unternehmensführung arbeitet die Max Kroker Bauunternehmung in Braunschweig an ihrer Organisationsstruktur – und berücksichtigt dabei Kernthemen der Corporate Social Responsibility. Organisationsentwickler Thomas Atze ist überzeugt, dass eine nachhaltige und an Verantwortungsfragen orientierte Organisationsführung langfristig auch Wettbewerbsvorteile schafft – denn professionelle und zukunftsfähige Unternehmensführung bedeutet die Wahrnehmung und Bearbeitung von Veränderungen im Unternehmensumfeld: Markt und Gesellschaft. Von einzelnen Industrie- und Privatkunden werden Verantwortungsthemen bereits nachgefragt. Das Unternehmen wird sich an der „CSR-Norm“ ISO 26.000 orientieren und alle Leistungsprozesse auf Verantwortungsfragen überprüfen. Hier geht es zunächst darum, die internen „Hausaufgaben“ zu erledigen. Zentrale Themen bilden dabei Arbeitssicherheit sowie Umwelt- und Gesundheitsschutz – hier orientiert sich das Unternehmen an dem in der Petro-Chemie entwickelten SCC-Standard -, der Umweltschutz, die Qualität von Aus- und Fortbildungen sowie Stakeholder-Dialoge. Bei der Entwicklung seiner CSR-Strategie wird das mit 110 Mitarbeitern im Hoch-, Tief- und Straßenbau tätige Unternehmen auf die Unterstützung durch einen externen Dienstleiter zurückgreifen.

Lebensbaum: Nachhaltigkeit gegenüber Kunden kommunizieren

Die Nachhaltigkeitskommunikation gegenüber dem privaten Verbraucher steht im Mittelpunkt des Projektes von Lebensbaum. Das Bio-Unternehmen aus Diepholz stellt Tee, Kaffee und Gewürze aus ausschließlich ökologischem Landbau her. Auf seiner Website, mit dem vierteljährlich in einer Auflage von 90.000 Exemplare erscheinenden Kundenmagazin WorldTasteOpen und seinen Nachhaltigkeitsberichten informiert Lebensbaum bereits heute über das Unternehmen, dessen Produkte und Nachhaltigkeitsaspekte. Mit Unterstützung des ESF-Programms wird Lebensbaum die Nachhaltigkeitskommunikation mit den Kunden ausbauen. „Unsere Kunden sollen dabei als Verantwortungspartner angesprochen werden“, so der Nachhaltigkeitsbeauftragte Henning Osmers. Bei Darjeeling Tee beispielsweise entscheidet der Kunde über ein Drittel der Ressourcenverbräuche des Produktes: Durch die Wahl des Transportmittels beim Einkauf, den Energieeinsatz beim Wasserkochen oder die Entsorgung der Verpackung.

Als ersten Schritt des dreijährigen Projektes will das Unternehmen vorhandene Verbraucherstudien auswerten und voraussichtlich eine eigene Marktforschung durchführen. Mit Unterstützung externer Fachleute sollen in einer zweiten Projektphase effektive Kommunikationsinstrumente entwickelt werden, die auch junge Käuferschichten erreichen. Die Projektergebnisse sollen so aufbereitet werden, dass andere Unternehmen für ihre nachhaltige Kundenkommunikation davon profitieren können. Der unternehmensinterne Start ist in dieser Woche geplant.

Drei Projektträger machten Rückzieher

Auf der anderen Seite der ESF-Programmteilnehmer stehen gemeinnützige Akteure wie die Stiftung Gute-Tat. Sie spezialisiert sich auf einen CSR-Teilaspekt und will etwa 50 Unternehmen in Berlin, München und Hamburg bei der Implementierung von Corporate Volunteering-Projekten unterstützen. Ein Ehrenamtstag und eine Informationsveranstaltung gehören zum Angebot.

Insgesamt sollten 76 Projektträger das ESF-Programm zur Verankerung von CSR im Mittelstand umsetzen. Drei haben aufgrund der vielen mit einer Förderung verbundenen Verwaltungsarbeiten inzwischen abgesagt. Für den Wissenstransfer unter den verbleibenden 73 Projektträgern wird die Bertelsmann Stiftung sorgen. Zwei Treffen der Projektbeteiligten haben bereits stattgefunden. In der Anfangsphase stehen bei dem Austausch Fragen wie die nach der Akquise von Projektteilnehmern im Vordergrund. Perspektivisch wird es darum gehen, wie die während des ESF-Programms aufgebauten Netzwerke das Förderende überdauern können und welche Impulse an die Politik sich aus dem Programm ableiten lassen.


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