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Der grüne Kondratieff

Wenn in dieser Woche in Rio de Janeiro über die Zukunft unseres Globus diskutiert wird, steht vor allem auch der Umgang mit den Ressourcen im Mittelpunkt. Während die Bundesregierung für den Wandel zur „Green Economy“ werben will, gilt nachhaltiges Wirtschaften mancherorts eher als Wachstumsbremse. Zu Unrecht, wie eine Studie von Allianz Global Investors belegt. Steht die Welt am Beginn eines langfristigen grünen Wohlstandszyklus?

Frankfurt (csr-news) > Wenn in dieser Woche in Rio de Janeiro über die Zukunft unseres Globus diskutiert wird, steht vor allem auch der Umgang mit den Ressourcen im Mittelpunkt. Während die Bundesregierung für den Wandel zur „Green Economy“ werben will, gilt nachhaltiges Wirtschaften mancherorts eher als Wachstumsbremse. Zu Unrecht, wie eine Studie von Allianz Global Investors belegt. Steht die Welt am Beginn eines langfristigen grünen Wohlstandszyklus?

Der Handlungsdruck, der vom Klimawandel und den Krisen rund um die Energieversorgung ausgeht, wird die Wirtschaft in nahezu allen Bereichen verändern, heißt es in einer Mitteilung der Allianz Global Investors. Dies könnte die Grundlage für eine neue Wachstumsphase bilden. „Möglicherweise steht die Welt am Beginn eines neuen längerfristigen Wohlstandszyklus – eines neuen, sechsten Kondratieff-Zyklus also –, der durch einen nachhaltigen ‚grünen‘ Wachstumspfad gekennzeichnet sein dürfte“. Voraussetzung für einen Kondratieff-Zyklus ist ein vorhergehender Paradigmenwechsel. Diesen sieht Dennis Nacken, Autor der Studie, im großflächigen Umstieg auf erneuerbare Energien. Demnach wird künftiges Wachstum weniger verbrauchend als vielmehr regenerierend sein. „Unter den veränderten Voraussetzungen von Globalisierung, demografischer Entwicklung, Klimawandel, knappen Ressourcen sowie einem stärkeren Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein der Konsumenten wird Wachstum künftig vermutlich aus einer neuen Mischung von Ökonomie und Ökologie generiert“, so Nacken. „Noch weiter über den Tellerrand hinausblickend beobachten wir eine Veränderung vom parasitären zum symbiotischen Wachstum“.

Voraussetzung für diesen Strukturwandel ist für Nacken die Unterstützung der Politik. „Der Umweltverbrauch muss zum Kostenfaktor werden“, so Nacken, „Der Faktor Umwelt muss also einen Preis bekommen“. Erste Schritte in diese Richtung sind schon getan, heißt es in der Studie. So habe sich die Anzahl der Länder mit politischen Zielen zum Ausbau erneuerbarer Energien oder ähnlichen Regelungen zwischen 2005 und 2011 von 55 auf 119 Staaten mehr als verdoppelt. Erstaunlich dabei, so Nacken, dass über 50 Prozent hiervon Schwellenländer seien. Die im Sinne der Kondratieff-Zyklen für einen Aufschwung erforderlichen Technologien sind bereits zum Großteil vorhanden. Nacken kommt so zu dem Schluss: „Als Investoren mit längerfristiger Perspektive sollten wir die Welt durch die Augen Schumpeters und Kondratieffs sehen und über die Krise hinausblicken. Der neue Wachstumszyklus zeichnet sich bereits ab.

 

Zur weiteren Information:

Die Studie „Der ‚grüne‘ Kondratieff – oder warum Krisen gut sind“ wird auf der Website von Allianz Global Investors zum Download angeboten.

Das „Memorandum für eine Green Economy“ von BMU und BDI gibt es hier zum Download.


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