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Merkel: Rio+20 blieb hinter Notwendigem zurück

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist mit den Ergebnissen der UN-Umweltkonferenz Rio+20 nicht zufrieden. „Die Ergebnisse von Rio bleiben hinter dem zurück, was in Anbetracht der Ausgangslage notwendig gewesen wäre“, sagte Merkel auf der Jahrestagung des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Mit seinem Bekenntnis zur Green Economy sei der Gipfel dennoch ein Schritt in die richtige Richtung

Berlin (csr-news) – Bundeskanzlerin Angela Merkel ist mit den Ergebnissen der UN-Umweltkonferenz Rio+20 nicht zufrieden. „Die Ergebnisse von Rio bleiben hinter dem zurück, was in Anbetracht der Ausgangslage notwendig gewesen wäre“, sagte Merkel am 25. Juni auf der Jahrestagung des Rates für Nachhaltige Entwicklung in Berlin vor 1.300 Gästen. Mit seinem Bekenntnis zur Green Economy sei der Gipfel dennoch ein Schritt in die richtige Richtung, denn Ökonomie und Ökologie würden dabei nicht mehr als Widerspruch, sondern als Einheit wahrgenommen. Für die UNEP, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, habe eine bessere Ausstattung vereinbart werden können, auch wenn dessen organisatorische Verankerung als Sonderinstitutionen nicht gelungen sei. Ein weiterer Fortschritt sei die Verständigung auf die Entwicklung von Sustainable Development Goals.

Innovationen die Richtung weisen

In ihrer Ansprache betonte Merkel die Bedeutung technischer Innovationen für eine nachhaltige Entwicklung. Deutschland solle gegenüber Innovationen aufgeschlossen bleiben, ihnen aber auch die Richtung weisen. Dabei verwies die Kanzlerin darauf, dass mithilfe neuer Informationstechnologien Plätze identifiziert werden könnten, wo Nachhaltigkeit noch nicht gelebt werde. Zugleich forderte die Kanzlerin eine Diskussion über Lebensstile: Eine „Kultur der Nachhaltigkeit stellt die Lebensgewohnheiten eines jeden von uns auf den Prüfstand“, sagte Merkel. Unsere Art zu Leben und zu Wirtschaften erweise sich als global nicht zukunftsfähig. Das zeige etwa der rasante Verlust an biologischer Vielfalt.

Mit gutem Beispiel voran

Aufgabe der Politik sei es, Nachhaltigkeit im „Betriebssystem der Regierung zu verankern“ und sie zum Leitprinzip der öffentlichen Verwaltung zu machen. Merkel weiter: „Wer dafür wirbt, sollte mit gutem Beispiel vorangehen.“ Nachhaltigkeit sei längst kein Schlagwort mehr, unter dem viele gar nichts und manche alles verstünden. „Ein bisschen sind wir auch vorangekommen, aber nicht genug“, sagte Merkel.

„Garantie für kritische Anmerkungen“

Die Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Marlehn Thieme, forderte die Einführung eines Nachhaltigkeitsberichtes zum deutschen Bundeshaushalt. „Warum soll, was für Unternehmen gilt, nicht auch für den Staat gelten?“, fragte Thieme. Zugleich versicherte sie der Bundeskanzlerin: „Von uns bekommen Sie eine Garantie für kritische Anmerkungen.“


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