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Zeitz: Rio+20 rückt Unternehmen ins Rampenlicht

Bereits beim ersten UN-Umweltgipfel in Rio vor 20 Jahren saß die Wirtschaft mit am Tisch. Aber erst bei der diesjährigen Konferenz Rio+20 sei deutlich geworden, was sie zu leisten hat und was ihre Aufgabe sei, sagte Jochen Zeitz, Verwaltungsratsvorsitzender der Puma SE und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, auf der Jahrestagung des Nachhaltigkeitsrates. Auf Unternehmensseite reiche die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten nicht aus.

Berlin (csr-news) – Bereits beim ersten UN-Umweltgipfel in Rio vor 20 Jahren saß die Wirtschaft mit am Tisch. Aber erst bei der diesjährigen Konferenz Rio+20 sei deutlich geworden, was sie zu leisten hat und was ihre Aufgabe sei, sagte Jochen Zeitz, Verwaltungsratsvorsitzender der Puma SE und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, am 25. Juni auf der Jahrestagung des Nachhaltigkeitsrates gegenüber Journalisten. Zeitz zeigte sich „überrascht darüber, dass jetzt die Wirtschaft stärker ins Rampenlicht gerückt ist und viele Hoffnungen auf ihr ruhen, Lösungen für die Implementierung von nachhaltigen Geschäftsmodellen zu finden“. Viele große Unternehmen seien in Rio vertreten gewesen und hätten ihre Bereitschaft bekundet, Lösungen für globale Herausforderungen mit voranzutreiben.

Nachhaltigkeitsberichte reichen nicht

Zeitz begrüßte die Ankündigung einiger Staaten, die Verpflichtung von Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung zu forcieren. Dieser Schritt gehe aber nicht weit genug. „Unternehmen müssen dringend anfangen, ihren Verbrauch der natürlichen Ressourcen zu bewerten und offenzulegen“, sagte Zeitz. Es reiche auch nicht mehr aus, Umweltschutz zu betreiben. Zeitz: „Wir müssen dringend anfangen, der Natur etwas zurückzugeben“.

Nachhaltigkeitskodex in öffentlicher Beschaffung anwenden

Die Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Marlehn Thieme, forderte von der Bundesregierung die Unterstützung des Post-Rio-Prozesses. Dazu wünsche sie sich eine breite Erfüllung des vom Nachhaltigkeitsrat entwickelten Post-Rio-Prozesses durch die Bundesunternehmen. Der Bund ist an 680 Unternehmen unmittelbar oder mittelbar beteiligt. „Ich setze darauf, dass sich das tatsächlich durchsetzt“, sagte die Ratsvorsitzende. Der Kodex solle diesen Unternehmen aber nicht von oben aufgedrückt werden. Thieme sagte zudem: „Ich wünsche mir eine Beschaffungspolitik des Bundes, die den Kodex abfragt.“

„Wir sind Rio“

Angesichts der mageren Ergebnisse des Umweltgipfels forderte die Ratsvorsitzende dazu auf, sich „nicht den Rio-Geist nehmen“ zu lassen. „Wir sind Rio, auf uns kommt es an“, so Thieme. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollten jetzt den „Weg in die Zukunft, die wir wollen, beherzt gehen“. Deutschland täte es gut, „Modell zu sein und Alternativen für das bislang dominierende Wohlstands- und Entwicklungsmodell anzubieten“, sagte Thieme.

Foto: Jochen Zeitz und Marlehn Thieme (von rechts)


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