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Lufthansa: Global Compact verlangt gleiche Standards bei Auslandsgesellschaften

Seit 2002 ist die Deutsche Lufthansa Mitglied im UN Global Compact. „Wir schätzen diese Initiative deshalb, weil sie sich unter anderem direkt an die Unternehmen wendet und nicht versucht, Einfluss über Nationalstaaten auszuüben“, sagte Monika Rühl, die Leiterin des Bereiches Change Management und Diversity im Lufthansa Konzern, gegenüber CSR NEWS.

Frankfurt am Main (csr news) – Seit 2002 ist die Deutsche Lufthansa Mitglied im UN Global Compact. „Wir schätzen diese Initiative deshalb, weil sie sich unter anderem direkt an die Unternehmen wendet und nicht versucht, Einfluss über Nationalstaaten auszuüben“, sagte Monika Rühl, die Leiterin des Bereiches Change Management und Diversity im Lufthansa Konzern, gegenüber CSR NEWS. Mit ihrem Beitritt zum Global Compact verpflichtete sich die Lufthansa zur Einhaltung von zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Anti-Korruption.

Dass Corporate Responsibility auf drei Säulen beruht – dem Sozialen, der Ökologie und der Ökonomie – ist Monika Rühl besonders wichtig. Und auch auf den CR-Seiten im Internet steht das Thema wirtschaftliche Nachhaltigkeit ganz oben. In der öffentlichen Diskussion steht derzeit eine ökonomische Entscheidung des Unternehmens: der Abbau von 2.500 Arbeitsplätzen in Deutschland und 1.000 weiteren im Ausland. Bei insgesamt 120.000 Mitarbeitern werde sich die Reduzierung um 3.500 Stellen sozialverträglich gestalten lassen, etwa über Fluktuation, Altersteilzeit und Sabbaticals, versicherte Monika Rühl. Die verbleibenden Mitarbeiter erhielten dafür eine nachhaltige Zukunftsperspektive.

Ausländische Töchter als Herausforderung

Die Arbeitsplatzsicherheit gehört nicht zu den Prinzipien des Global Compact, wohl aber Versammlungsfreiheit und Arbeitsschutz. Hier liegen die Herausforderungen für den globalen Konzern vor allem in einigen Regionen im Ausland. Als Beispiel nennt sie die Anwendung von deutschen Arbeitssicherheits-Standards in China vor ein paar Jahren. Die Herausforderungen in der Supply Chain seien dagegen im Vergleich zu anderen Industrien überschaubar, so Monika Rühl.

CR als eLearning-Tool im Intranet

Über die Umsetzung ihrer Verpflichtungen aus dem Global Compact berichtet die Lufthansa im Rahmen des jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsberichts „Balance““. Das Dokument steht im Intranet den eigenen Mitarbeitern und im Internet der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Nachhaltigkeitsfragen finden sich ansonsten in der wöchentlich erscheinenden Mitarbeiterzeitung „Lufthanseat“. Das Interesse der Beschäftigten an Corporate Responsibility-Themen beziehe sich in erster Linie auf konkrete Fragestellungen. Etwa auf die Diskussion zum Biokerosin und dessen mögliche Verdrängung der Lebensmittelerzeugung in Entwicklungsländern. „Der Tank darf nicht in Konkurrenz zum Teller geraten“, so Monika Rühl zur diesbezüglichen Lufthansa Haltung. Seit neuestem bietet die Lufthansa im Intranet ein eLearning-Tool zum Thema Corporate Responsibility an. In den nächsten Monaten wird sich herausstellen, welches Interesse dieses Angebot findet.

Luft oder Schiene

Nachhaltigkeitsengagement bei einer Fluggesellschaft – das provoziert die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Kerngeschäftes. Insbesondere Inlandsflüge stehen wegen ihrer CO2- und Lärmemissionen besonders in der Diskussion. Über die Schiene werde zu unkritisch diskutiert, findet Rühl, über den Luftverkehr zu undifferenziert. Auf den CR-Seiten der Lufthansa jedenfalls ist nach der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit die Klima- und Umweltverantwortung das zweite große Thema.

Die Corporate Responsibility-Seiten der Deutschen Lufthansa im Internet

Die Deutsche Lufthansa auf der Website des UN Global Compact


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