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Nachhaltigkeitsindex feiert Jubiläum

Vor fünf Jahren wurde der Global Challenges Index (GCX) von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der Ratingagentur oekom aufgelegt. Zum Jubiläum wurde die Performance der vergangenen Jahre analysiert, mit erfreulichem Ergebnis. Seit seiner Auflegung hat sich der GCX deutlich besser als die Leitindizes entwickelt. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat den GCX damit wesentlich weniger beeinträchtigt als die etablierten Aktienindizes.

Hannover (csr-news) > Vor fünf Jahren wurde der Global Challenges Index (GCX) von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der Ratingagentur oekom aufgelegt. Zum Jubiläum wurde die Performance der vergangenen Jahre analysiert, mit erfreulichem Ergebnis. Seit seiner Auflegung hat sich der GCX deutlich besser als die Leitindizes entwickelt. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat den GCX damit wesentlich weniger beeinträchtigt als die etablierten Aktienindizes.

Dr. Sandra Lüth, Geschäftsführerin der Börse Hannover: „Zum fünften Geburtstag des Index zeigt sich deutlich, dass Rendite und Nachhaltigkeit einander nicht ausschließen“. Bis heute hat der Index eine Wertsteigerung von 1,6 Prozent erzielt und damit gegenüber dem DAX (-8,3 Prozent) oder dem EuroStoxx (-32,74 Prozent) sichtbar besser abgeschnitten. Auch auf Jahressicht kann sich die Performance sehen lassen, seit Januar legte der Index um 19,3 Prozent zu und konnte damit sogar den MSCI World (14,10 Prozent) schlagen. Die Besonderheit des GCX ist die konsequente Ausrichtung an Nachhaltigkeitskriterien. So beruht der Index nicht auf einem finanzmathematischen Konstrukt, sondern auf einer Einzeltitelauswahl. Insgesamt fünfzig Titel weltweit tätiger Konzerne sowie kleiner und mittelständischer Betriebe werden abgebildet. Die zugrunde liegenden Nachhaltigkeitskriterien beruhen auf den sieben globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. „Diese haben seit dem Launch des Index vor fünf Jahren sogar noch an Bedeutung gewonnen“, so Robert Haßler, CEO von oekom research. „Umso wichtiger ist es, diese risikorelevanten Aspekte auch bei der Kapitalanlage zu berücksichtigen“.

Die zunehmende Bedeutung dieser Aspekte wird auch von immer mehr institutionellen Investoren berücksichtigt. Dies drückt sich auch in den stark gestiegenen Investments an, die den GCX berücksichtigen. Aktuell sind über 100 Millionen Euro in Fonds investiert, die den Index abbilden. „Die langfristig gute Performance zieht viele institutionelle Investoren an“, so Lüth. Inzwischen werden auch Angebote für kleinere institutionelle Investoren und vermögende Privatanleger angeboten. „Mit dem GCX hat die Börse Hannover großes Interesse und Nachfrage bei institutionellen Investoren geweckt“, so Dr. Hinrich Holm, Vorstandsmitglied der NORD/LB. Sein Institut bietet inzwischen einen Fonds auch für Privatanleger an. Auch Stiftungen berücksichtigen zunehmend Nachhaltigkeitsaspekte in ihrer Anlagestrategie und setzen dabei auch auf den GCX. Dr. Hermann Falk, stv. Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen: „„Es klingt verrückt, ist aber Ergebnis guter Arbeit und konsequenter Nachhaltigkeit: Der GCX schlägt im 5-Jahres-Zeitraum sämtliche bekannten Aktienindizes sowohl im konventionellen wie im ethischen Bereich. Für Investoren ist dieses Ergebnis finanziell überzeugend und gleichzeitig richtungsweisend. Es beweist die Überlegenheit von glaubwürdigen Nachhaltigkeitsstrategien der ausgewählten Unternehmen am Kapitalmarkt“.

So genießen auch Börsenschwergewichte wie der Münchner Rückversicherer „Munich Re“ keine Sonderrechte. Im März dieses Jahres wurde das Unternehmen aufgrund von Umweltverstößen aus dem Index ausgeschlossen. Die Münchner hatte die Bau-Absicherung des umstrittenen Staudamm-Projekts Belo Monte im brasilianischen Amazonasgebiet übernommen. Experten erwarten dort unter anderem negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt im Regenwald. Mit der Übernahme des Projekts hatte der Versicherer gegen die strengen Umweltauflagen des GCX verstoßen. „Die Aufnahme von Unternehmen in den GCX erfolgt rein auf Basis der nachhaltigen Kriterien“, bekräftigt Börsenchefin Lüth das Konzept. „Lediglich eine Mindestkapitalisierung von 100 Millionen Euro pro Unternehmen ist notwendig“. Entschieden wird die Zusammensetzung im Beirat, dem Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche, der Deutschen Unesco-Kommission, der Internationale Labour Organization (ILO) des Bundesverbands Deutscher Stiftungen und des WWF angehören. Walter Hirche, Präsident der Deutschen Unesco-Kommission: „Noch immer reden viele von der Kluft zwischen Ökonomie und Ökologie, der GCX ist der Beweis dafür, dass eine Win-win-Situation möglich ist. Zu wünschen ist, dass dieses Angebot viele kreative Nachahmer findet“.

 


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