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HWK-Berlin: CSR-Beratung für Handwerksbetriebe

Zukünftig bietet die Handwerkskammer Berlin ihren Mitgliedern eine kostenfreie CSR-Beratung an. Der Präsident der Handwerkskammer Stephan Schwarz, stellte gemeinsam mit Cornelia Yzer, Berlins Senatorin für Wirtschaft, das neue Angebot vor. Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen würde auch für Handwerksbetriebe zunehmend an Bedeutung gewinnen, erläuterte Cornelia Yzer: „Das Berliner Handwerk hat die Zeichen der Zeit erkannt und handelt“.

Berlin (csr-news) > Zukünftig bietet die Handwerkskammer Berlin ihren Mitgliedern eine kostenfreie CSR-Beratung an. Der Präsident der Handwerkskammer Stephan Schwarz, stellte gemeinsam mit Cornelia Yzer, Berlins Senatorin für Wirtschaft, das neue Angebot vor. Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen würde auch für Handwerksbetriebe zunehmend an Bedeutung gewinnen, erläuterte Cornelia Yzer: „Das Berliner Handwerk hat die Zeichen der Zeit erkannt und handelt“.

Den Auftakt zur einjährigen Pilotphase machen zehn kleine und mittelständische Handwerksbetriebe. Sie werden in den Handlungsfeldern Arbeitsplatz, Umwelt, Gemeinwesen und Markt beraten und gecoacht. Stefan Raich, CSR-Berater bei der Handwerkskammer: „Wir konzentrieren uns allerdings auf die zwei Bereiche, in denen die Betriebe konkreten Handlungsbedarf sehen“. Dann geht es beispielsweise um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Berücksichtigung älterer Mitarbeiter. Es können aber auch konkrete Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz sein, manch ein Handwerker weiß auch einfach nicht wie er sein schon vorbildliches Engagement richtig kommunizieren soll. Bis Mitte nächsten Jahres dauert diese erste Phase die neben der Beratung und dem Coaching auch Informationsabende und Netzwerktreffen enthält. Anschließend geht es mit zehn neuen Unternehmen und den gewonnen Erkenntnissen der ersten Phase ins zweite Jahr. Insgesamt ist das Projekt „Zukunft vor Ort“ bis Ende 2014 mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) finanziell gesichert. Danach soll die Beratungsstelle die Projektphase verlassen, und als feste Einrichtung der Handwerkskammer mit ihren rund 30.000 Betrieben weiter bestehen. „Bis dahin soll eine langfristige Konzeption stehen und ein „Werkzeugkasten“ erarbeitet sein“, so Raich. Insgesamt vier Mitarbeiter umfasst das CSR-Team der Handwerkskammer, unterstützt von fünf freien Unternehmensberatern, die tageweise in den Betrieben eingesetzt werden.

Das Spektrum der teilnehmenden Betriebe reicht vom Bäcker mit 28 Mitarbeitern über einen Elektrobetrieb mit 120 Angestellten bis hin zur alleine tätigen Goldschmiedin. Unterschiedliche Gewerke mit unterschiedlichen Anforderungen an die CSR-Berater. „Dabei fangen die Betriebe gar nicht bei null an“, so Raich, „sondern nehmen, teilweise seit vielen Jahren, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Es wird dann meist nicht CSR genannt, sondern entsteht einfach aus dem persönlichen Engagement der Inhaber“. Das ist dann die Goldschmiedin, die sich nur noch fair abgebaute Rohstoffe besorgt und hofft, dass dies auch von den Kunden goutiert wird. Oder der ältere Handwerksmeister, der mitbekommt, wie schwierig es für seine Altersgenossen ist, einen Arbeitsplatz zu bekommen und der daraufhin ein Netzwerk gründet, um Lösungen anzubieten. „Aber es sind auch die Handwerksbetriebe, die regelmäßig über den eigenen Bedarf hinaus junge Menschen ausbilden“, so Kammerpräsident Stephan Schwarz, bei der Vorstellung des Projekts. Eines haben die Beispiele gemeinsam, es sind Unternehmen, die handeln, die sich einsetzen und erst anschließend dem Kind einen Namen geben. So brachte es Lutz Krause, Geschäftsführer eines Malerbetriebs auf den Punkt: „Wir sind wer! Wir haben Kraft in der Wirtschaft – das müssen wir mehr kommunizieren“. Unter anderem dabei sollen in nun in den nächsten Monaten die Berater des CSR-Teams helfen. „Dennoch müssen wir auch immer wieder klar machen, dass die Unterstützung des örtlichen Sportvereins zwar ehrenwert ist, aber eben nicht CSR“, so Raich. Deshalb konzentrieren sich die Berater auf jene Handlungsfelder, die ein Betrieb für sich selbst als besonders relevant erachtet, achten dabei aber auf die Integration in die betrieblichen Abläufe.

Das Interesse scheint gegeben, zur Auftaktveranstaltung mit Rednern aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft haben sich 130 Interessierte in den Räumen der Handwerkskammer eingefunden. Auch wenn in der ersten Projektphase nur zehn Unternehmen direkt betreut werden, bietet das CSR-Team weitere Informationsveranstaltungen an. Etwa fünfzehn solcher Themenabende soll es geben, die nächsten drei stehen bereits fest:

  • 29. Oktober: Identität und Werte im Handwerk
  • 26. November: Wissensmanagement in Handwerksbetrieben
  • 3. Dezember: nachhaltiges Netzwerken

(Foto: Betriebe in der CSR-Beratung: v.l. Rüdiger Darmer (Fa. Doc Darmer), Frank Glaeser (Glaeser KFZ), Gabriele Sawitzki (Gabriele Sawitzki Metallbau, Rixdorfer Schmiede); Sabine Antolovic (Novacolor); Tilman Zschiesche (Moderator, ibbw); Gudrun Laufer (CSR Beratungsstelle).


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