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Thru.de nimmt Industriebetriebe unter die Lupe

PRTR heißt jetzt thru, der Internetauftritt des Schadstofffreisetzungsregisters wird unter neuem Namen und mit neuer benutzerfreundlicherer Aufmachung weitergeführt. Das Internet-Portal gibt Auskunft, wie viele Schadstoffe Industriebetriebe in die Umwelt entlassen und wie viele Abfälle sie außerhalb ihres Betriebes entsorgen. Bürger die in der Nähe von Industrieanlagen leben, sollen sich so über mögliche Verunreinigungen informieren können.

Dessau-Roßlau (csr-news) > Ein Internet-Portal gibt des Bundesumweltamtes gibt Auskunft darüber, wie viele Schadstoffe Industriebetriebe in die Umwelt entlassen und wie viele Abfälle sie außerhalb ihres Betriebes entsorgen. In der Nähe von Industrieanlagen lebende Bürger können sich so über Verunreinigungsrisiken informieren. Der bisher “PRTR” genannte Internetauftritt heißt jetzt thru und wurde mit einer benutzerfreundlicherer Aufmachung versehen.

Mit dem seit 2009 bestehenden, eher komplizierten „Pollutant Release and Transfer Register“ (Schadstofffreisetzungsregister), kurz PRTR, konnten sich die Bürger nicht so recht anfreunden: Es war zu kompliziert aufgebaut und bot zu wenig Informationen. Mit dem neuen Portal thru.de sollen sich die Bürger nun besser und einfacher über die Umweltqualität der Industrieanlagen in ihrer direkten Umgebung informieren können. „Mit dem neuen Internetportal werden wir dem Ziel des Umweltbundesamtes noch gerechter, für mehr Transparenz im Umweltschutz zu sorgen“, so Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes.

Den Fachbehörden der Bundesländer liefert das Internetportal zuverlässige Daten zur Freisetzung von Stoffen in die Umwelt und zu Abfallmengen. Die Daten stammen aus rund 5.000 Betrieben, die nach der europäischen PRTR-Verordnung ihre Emissionen offenlegen müssen. Berichtspflichtig sind beispielsweise Kraftwerke, Raffinerien, Chemiebetriebe oder die Lebensmittelindustrie, aber auch Deponien und Kläranlagen. Diese Betriebe müssen dann über Freisetzungen berichten, wenn sie eine gewisse Größe überschreiten, eine beträchtliche Menge eines Schadstoffs freisetzen oder sehr viel Abfall außerhalb ihres Betriebes entsorgen. Die PRTR-Verordnung legt dazu Emissionsschwellenwerte fest. Es gibt Schwellenwerte für Freisetzungen in die Luft, in das Wasser, in den Boden und die Einleitung von Abwasser in externe Kläranlagen. Berichten müssen Betriebe auch, wenn sie jährlich mindestens zwei Tonnen gefährliche Abfälle entsorgen – oder mehr als 2.000 Tonnen nicht gefährliche Abfälle.

Das neue Portal zeichnet sich durch eine nutzerfreundliche, informative und optisch ansprechende Gestaltung aus. Thru.de bietet neben einem modernen Design eine optimierte Karte sowie stark erweiterte Recherchefunktionen und Hintergrundinformationen. Das Design sowie die interaktive Karte wurden in einem Wettbewerb von Designstudenten der Hochschule Anhalt entwickelt. Es vereint eine klare Navigation barrierefreien Farben und aussagekräftigen Bildern. Die Karte zeigt je nach Zoomstufe zusammengefasste Informationen zu Anzahl und Branche der Betriebe auf Bundesland- oder Landkreisebene und ermöglicht regionale Vergleiche.  Eine Umgebungs- und Detailsuche sowie die Rubrik „Emissionen kompakt“, die einen schnellen Überblick über die Emissionen einzelner Industriebereiche ermöglicht, runden das neue Internetangebot ab. Alle auf Thru.de veröffentlichen Daten stehen zum Download bereit und sind für jedermann frei verfügbar. „Der Start von Thru.de ist nur ein Schritt hin zu mehr Glaubwürdigkeit und Transparenz im Umweltschutz“, so Holzmann.


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