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Nachhaltigkeit greifbar machen: das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung

„Unser Motto ist es, das Thema Nachhaltigkeit greifbar zu machen“, sagte Axel Kölle vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU). Dazu soll ein Standards „Nachhaltiger Wirtschaften“ beitragen. „Nachhaltig kann man nicht wirtschaften“, sagte Kölle im Blick auf den Namen des Standards, der als „Nachweis, dass sich Unternehmen glaubhaft mit Nachhaltigkeit beschäftigen“, dient. Auch der in der Kritik stehende Geflügelzüchter Wiesenhof hat sich dem Standard angeschlossen.

Rheinbach (csr-news) – „Unser Motto ist es, das Thema Nachhaltigkeit greifbar zu machen“, sagte Axel Kölle vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) am 14. Dezember in Rheinbach. Dazu soll ein Standards „Nachhaltiger Wirtschaften“ beitragen. „Nachhaltig kann man nicht wirtschaften“, sagte Kölle im Blick auf den Namen des Standards, der als „Nachweis, dass sich Unternehmen glaubhaft mit Nachhaltigkeit beschäftigen“, dient. Auch der in der Kritik stehende Geflügelzüchter Wiesenhof hat sich dem Standard angeschlossen. Das anwendungsorientierte Forschungsinstitut der Universität Witten/Herdecke wurde als Praxisbeispiel für die Kooperation zwischen Wissenschaft und Unternehmen auf der Tagung „CSR-Dialog Wirtschaft – Wissenschaft“ vorgestellt.

Wie Kölle weiter sagte, will der Standard „Nachhaltiger Wirtschaften“ möglichst viele Ansätze bündeln. „Wir wollen das Rad nicht zum fünften Mal erfinden“; wo es funktionierende Standards gebe, werde auf diese zurückgegriffen. Kölle weiter: „Was wir fordern in unserem Standard ist die Kommunikation von Zielen.“ Unternehmen sollten sich so positiv unter Druck setzen. „Dann sollen die Ziele im gesellschaftlichen Kontext gespiegelt werden“, so Kölle zur Frage, wie ambitioniert diese Zielsetzungen sein sollten.

Zertifizierungs-Chaos vorbeugen

Der Geschäftsführer der Teutoburger Ölmühle, Michael Raß, will mit der Zertifizierung „Nachhaltiger Wirtschaften“ weiteren Zertifizierungen vorbeugen. „Wir haben zehn Zertifizierungen im Jahr“, sagte Raß. Deshalb sei mehr Zusammenarbeit nötig, statt dass „jeder etwas anderes macht“. Die Teutoburger Ölmühle habe als mittelständisches Unternehmen mit etwa 80 Mitarbeitern Verantwortung zunächst ökologisch definiert. Bei der Weiterentwicklung zu einem umfassenden Nachhaltigkeitsverständnis habe sich dann die Frage gestellt: „Wie kann man Nachhaltigkeit sichtbar machen?“ Hierbei seien Mittelständler auf externe Unterstützung angewiesen. Die Anwendung des ZNU-Standards gebe ihm die Sicherheit: „OK, ich vergesse nichts“, sagte Raß.

Spediteur: „Dann kommen wir mit Schubkarren“

Der Spediteur René Große-Vehne, Geschäftsführer der Grosse-Vehne Speditionsgesellschaft, berichtete von der Herausforderung, die Mitarbeiter auf dem Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen mitzunehmen. Ein Fragebogen dazu habe eine Rücklaufquote von 35 Prozent bei den kaufmännischen und nur 3,5 Prozent bei den gewerblichen Mitarbeitern erzielt. „Wir müssen die Leute an die Hand nehmen“, sagte Große-Vehne. Weil die Entscheidung in Familienunternehmen zentral gebündelt sei, könne Nachhaltigkeit dort einfacher von oben nach unten umgesetzt werden. Zudem sagte Große-Vehne, Nachhaltigkeitsziele wie etwa die CO2-Reduzierung müssten nach Branche unterschiedlich festgelegt werden. Zu CO2-Reduzierung in seiner eigenen Branche sagte der Spediteur: „Vielleicht können wir ja um 40 Prozent reduzieren, aber dann kommen wir mit Schubkarren.“

Das ZNU Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung im Internet:
www.mehrwert-nachhaltigkeit.de

Foto (von links): Dr. Michael Raß (Teutoburger Ölmühle), René Große-Vehne (Spedition Große-Vehne), Nicola Tanaskovic (Rewe Group), Dr. Axel Kölle (ZNU)


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