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Europas Verbraucher ändern ihr Konsumverhalten

Alternativer Konsum liegt im Trend, 61 Prozent der europäischen Konsumenten möchten weniger aber dafür besser konsumieren. Dies ist ein zentrales Ergebnis des neuen „Europa Konsumbarometer 2013“. Dabei spielen auch Nachhaltigkeit und sozial verantwortliches Handeln eine immer bedeutendere Rolle, genauso wie die Hinwendung zum Regionalen.

München (csr-news) > Alternativer Konsum liegt im Trend, 61 Prozent der europäischen Konsumenten möchten weniger aber dafür besser konsumieren. Dies ist ein zentrales Ergebnis des neuen „Europa Konsumbarometer 2013“. Dabei spielen auch Nachhaltigkeit und sozial verantwortliches Handeln eine immer bedeutendere Rolle, genauso wie die Hinwendung zum Regionalen.

Zentrales Motiv beim Einkauf ist und bleibt aber der Preis. Rund 83 Prozent der befragten Verbraucher recherchieren die Preise, vor allem auch im Internet, und warten die beste Möglichkeit zum Kauf ab. Da hierbei die Potenziale oftmals ausgeschöpft sind und oftmals keine weiteren Einsparungen im Haushaltsbudget möglich sind, setzten sich zunehmend alternative Konsummuster durch. So sind 68 Prozent der Europäer bereit, zukünftig verstärkt Gebrauchtwaren zu kaufen. Dies zeigt das Europa Konsumbarometer 2013, eine repräsentative Verbraucherbefragung im Auftrag der Commerz Finanz GmbH. “Mehr als zwei Drittel der Europäer verfügen nicht über ausreichend finanzielle Mittel für Konsumausgaben. Finanzkrise, technologische Entwicklung und steigende Anforderungen an die Nachhaltigkeitseigenschaften von Produkten und Dienstleistungen verändern das Konsumverhalten”, so Dr. Anja Wenk, Bereichsleiterin Vertriebsmanagement der Commerz Finanz GmbH. “Immer häufiger verlassen die Verbraucher die klassischen Einkaufswege. Die Europäer passen sich den Gegebenheiten an – auch um Kosten zu sparen und das eigene Budget zu schonen.” Die neuen Konsummuster haben außerdem eine soziale und nachhaltige Komponente. So sind Gebrauchtwaren und das Teilen selten genutzter Produkte ebenso beliebt wie der Tausch von Waren und Dienstleistungen und Gruppenkäufe in Form von “Powershopping”. Wiederverwertung statt Neukauf, das klassische “Do it yourself” und die Nutzung über Mieten und Flatrates stehen ebenfalls hoch im Kurs. Auch saisonale und regionale Produkte werden gerne gekauft – am liebsten direkt beim Erzeuger.

Immerhin jeder Zweite der mehr als 6.500 befragten Personen ist an Tauschgeschäften interessiert. Gerade selten benötigte Anschaffungen wie Gartengeräte und Heimwerkerbedarf aber auch der eigene Pkw sind Möglichkeiten zum Tauschen oder für den gemeinsamen Erwerb. Kaum ein Produkt scheint heute hierfür ungeeignet. Kunden wollen sich häufig nicht mehr langfristig festlegen: samstags mit dem Cabrio in die Stadt und montags mit der Limousine zur Arbeit. So kommt es, dass selbst die heilige Kuh Auto heute geteilt wird”, kommentiert Universitätsprofessor Dr. Tobias Langner, Bergische Universität Wuppertal, Schumpeter School of Business and Economics. Ein Grund dafür ist auch das wachsende Umweltbewusstsein, Produkte werden nicht mehr sinnlos angesammelt und belasten dadurch die Umwelt. Die auf Nachhaltigkeit bedachte Konsumeinstellung führt außerdem zu einem neuen “Do-it-yourself-Trend”: Ob aus Qualitäts- und Kostenerwägungen oder aus Umweltaspekten – die Europäer möchten möglichst viele Arbeiten selbst erledigen. Neben dem Kochen (93 %) gilt dies vor allem für Gärtner- und Heimwerkerarbeiten (77 %) sowie kleinere Reparaturen, beispielsweise von Elektrohaushaltsgeräten und Computern (64 %).

Wird dennoch zum Markenprodukt gegriffen, dann spielen sowohl Umweltaspekte eine Rolle als auch das ethische Verhalten und soziale Engagement des Unternehmens. Deutlich wird dieser Trend auch an der Vorliebe der Konsumenten, verstärkt saisonale und regionale Produkte zu erwerben. “Kurze Wege” zwischen Hersteller und Verbraucher – ohne Zwischenhändler – sind auf dem Vormarsch. 75 Prozent der Europäer wollen in den kommenden Jahren möglichst oft direkt beim Erzeuger kaufen und tragen damit aktiv zur wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Region bei.


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